Das Präsidium des VfB Stuttgart (Riethmüller, Vogt, Adrion v.l.n.r. hat für sich Zuständigkeiten vergeben) Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Lange war es ruhig um die Vorgänge im e.V. beim VfB Stuttgart. Das hat der Verein nun geändert. Wir haben die Einzelheiten zu Datenaffäre, Strategie, den neuen Projektgruppen und einem Sondertrikot, das bald zum Einsatz kommen soll.

Stuttgart - Im donnerstäglichen VfB-Podcast unserer Redaktion hatte es Vereinsmanagerin Lisa Lang angekündigt, am Sonntagabend schuf der Club aus Cannstatt Tatsachen. Eine ausführliche Mitgliederkommunikation wurde veröffentlicht. Wir zeigen die wesentlichen Punkte auf.

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Als Hauptgrund für die monatelange Sendepause in Sachen Mitgliederkommunikation wird insbesondere das sogenannte Onboarding angeführt – schließlich wurden bei der Mitgliederversammlung im letzten Sommer Teile des Präsidiums und Vereinsbeirats neu gewählt. Um die neuen Gremienmitglieder in die Abläufe einzuweihen wurde eigens eine Veranstaltung durchgeführt, zusätzlich zog man sich für mehrere Tage in Klausur zurück, um sich gegenseitig kennenzulernen.

Endgültiger Abschluss der Datenaffäre

„Wir sind froh, dass wir als Verein trotz der Corona-bedingten Schwierigkeiten wieder unser Kerngeschäft beackern und in einer ruhigen Atmosphäre nach vorne blicken können. Der endgültige Abschluss der so genannten Datenaffäre trägt dazu bei. Wir haben über unsere Versicherung eine neutrale Schadensregulierung für den e.V. erreichen können. Wir konnten den e. V. aus finanzieller Sicht schadlos und aus rechtlicher Sicht klaglos halten – was ein großer Erfolg ist“, heißt es in der Mitteilung. Ob man wie einst von Präsident Claus Vogt in den Raum gestellt die Esecon-Ermittlungsakten tatsächlich der Öffentlichkeit zugängig machen wird, geht nicht aus dem Schreiben hervor.

Projekte und Strategie: Aufteilung des Präsidiums

Das Präsidium, bestehend aus Vogt, Vizepräsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller hat sich hinsichtlich der Gesamtstrategie im e. V. und den anstehenden Projekten aufgeteilt. Vogt übernimmt unter anderem die Themen Administration & Personal, CSR, Freundeskreis, Fanausschuss, Verbände und Infrastruktur. Bei Adrion liegen unter anderem Kontrolle & Budgetierung NLZ, Datenschutz-Themen, Kinderschutz, sportliche Betreuung NLZ und Frauenfußball, sowie Budgetierung Frauenfußball.

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Riethmüller kümmert sich unter anderem um das Finanz-Reporting, Compliance-Themen, Marketing und Sponsorensuche. Eine vollständige Auflistung aller Bereiche kann auf der Webseite des Clubs eingesehen werden. Dem Präsidium arbeiten Lisa Lang und der neue Referent von Claus Vogt, Marco Fischer zu. Fischer hat Sportmanagement studiert war über viele Jahre hinweg für das Marketing des Württembergischen Landessportbundes verantwortlich. Beim VfB war er auch schon einmal – als Spieler, später als Trainer im NLZ. Er ist bereits seit Herbst beim VfB.

Neun Projekte mit begleitenden Projektgruppen

Insgesamt acht Projekte hat man aufgesetzt, ein weiteres wird fortgeführt. Um diese voranzutreiben wurden Gruppen gebildet, in denen Personen aus Präsidium, Vereinsmanagement, Vereinsbeirat, Mitgliederkreis, den Abteilungen sowie Mitarbeiter aus der AG (Vorstand, Aufsichtsrat, Fachbereiche) aktiv teilnehmen. Ziel der Gruppen ist es, „gemeinsam den VfB Stuttgart an vielen Stellen weiterzuentwickeln.“

Die Projekte im Überblick

• Vermarktungs- & Sponsoringkonzept e.V.

• Detailorganisation Mädchen- und Frauenfußball

• Check Grundlagenvertrag

• NLZ „Neustrukturierung“

• Konzepte zur Mitgliedergewinnung & Mitgliedererhalt

• Vereins-/Abteilungsstrategie e.V.

• Gestaltung Vereinsleben

• Gesundheits-/Fitness-Programm

• Satzungsoptimierung (Projektgruppe bestand bereits, führt Arbeit fort)

Der Club betont, dass hinsichtlich der letztgenannten Projektgruppe weiterhin Vorschläge willkommen sind. Ideen/Vorschläge können via E-Mail oder per Post eingebracht werden. Ein aus der Projektgruppe „Zukunft Profifußball“, der einst unter anderem Präsident Vogt und der scheidende Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger angehörten, entstandenes Positionspapier „wurde nach dem Austausch mit dem Fanausschuss nochmals geschärft und auf die wesentlichen Kernpunkte reduziert“, heißt es weiter. Eine Vorstellung des Papiers soll „in den kommenden Wochen“ erfolgen.

Erinnerungstag und Sondertrikot, zukünftiger Austausch mit Mitgliedern

Ferner kommunizierte der Club in der Mitteilung, dass er anlässlich des Erinnerungstages des deutschen Fußballs wieder gedenkt, eine Gedenkveranstaltung an der Stele vor dem Clubzentrum auszurichten. „Jenem Ort, der uns daran erinnert, dass auch der VfB in seiner Geschichte ein Kapitel hat, auf das wir nicht stolz sein können. In jedem Jahr steht das Gedenken unter einem speziellen Motto. Diesmal geht es um Inklusion und Gleichberechtigung in Bezug auf Menschen mit Handicap.“

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Im Zuge der Aktion wir der Club beim Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am 5. Februar mit einem Sondertrikot auflaufen, der Hauptsponsor macht dafür die Brust frei. Zudem plant man unter dem „VfBFairplay“-Label, mit dem sich der Club um soziale und gesellschaftliche Themen kümmert, eine „besondere Aktion“, wie es heißt.

Auch hinsichtlich des direkten Austausches mit den Mitgliedern plant man, wieder mehr anbieten zu können, sobald es nach den Landesvorgaben zum Infektionsschutz wieder möglich sei. Denkbar ist nach Informationen unserer Redaktion eine Wiederbelebung der „Dunkelroten Tische“ – aber auch andere Formate sind in der Debatte. Details erläutert Lang im PodCannstatt.