Zeigt gerne seine Muskeln: Nico Schlotterbeck. Foto: imago/Jan Huebner

Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg ist Nationalspieler und fordert nun den VfB Stuttgart. Vor dem Landesduell erklärt der gebürtige Waiblinger, warum er einst in der Jugend bei den Stuttgarter Kickers gescheitert ist.

Stuttgart - An diesem Samstag fordert Abwehrmann Nico Schlotterbeck mit dem SC Freiburg im Landesduell den VfB Stuttgart (15.30 Uhr) heraus. Für den gebürtigen Waiblinger ist die Partie eine besondere – auch, weil er eine lange Vergangenheit beim VfB-Stadtrivalen Stuttgarter Kickers hat.

Schlotterbecks Onkel Niels absolvierte einst 36 Erstliga-Partien als Profi für die Kickers, der heute 22-jährige Nils Schlotterbeck selbst spielte von 2007 bis 2014 in der Jugend auf der Waldau. Dann ging es für ihn nicht weiter auf Degerlochs Höhen, was für Schlotterbeck, das betonte er oft, damals „ein Schlag ins Gesicht“ war. Vor dem Bundesligaspiel gegen den VfB sprach der heutige Nationalspieler nun gegenüber unserer Zeitung über diese schwierige Zeit.

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„Ich hatte bei den Kickers eine super Zeit in der Jugend, habe aber dann ein halbes Jahr in der U 15 nicht mehr gespielt“, sagte Schlotterbeck: „In der U 16 wurde ich nicht mehr übernommen. Das war im Rückblick für meine Entwicklung aber gut.“

Laut Schlotterbeck lag das Aus auf der Waldau aber nicht am damaligen Trainer oder äußeren Umständen, denn: „Ich war als Jugendspieler nicht leicht zu handeln, ich war ein eigener Typ, der sich nicht von jedem etwas hat sagen lassen. Dass ich nach dem Aus bei den Kickers etwas Anderes machen musste, hat mir gutgetan.“

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Für den Innenverteidiger war das Ende in Degerloch selbst verschuldet: „Als Fußballer willst du immer spielen, ob in der Jugend oder als Profi. Wenn du nicht spielst, dann bist du immer sauer auf den Trainer“, sagte Schlotterbeck gegenüber unserer Zeitung weiter: „Aber du musst lernen, das nüchtern zu sehen. Denn wenn du alles gibst und gut genug bist, spielst du auch, es liegt alles an dir, fertig. Für meinen Reifeprozess war das Aus bei den Kickers gut. Ich habe hinterher gelernt, dass man die Fehler immer bei sich und nie bei anderen suchen sollte.“

Über den VfR Aalen ging es 2015 schließlich weiter zum Karlsruher SC, ehe der SC Freiburg Schlotterbeck im Jahr 2017 eine Perspektive über die zweite Mannschaft zu den Profis aufzeigte.