Der Zebrastreifen an der Jakobstraße, Höhe Christofstraße, ist relativ neu. Foto: Jacqueline Fritsch

Seit ein paar Jahren ist es für Kommunen einfacher, neue Zebrastreifen zu genehmigen. In Kornwestheim wünscht man sich die Querungshilfen vor allem für Schulwege.

Fußgänger haben es an vielen Stellen in Kornwestheim nicht leicht. Das zeigen auch die Ergebnisse des Fußverkehrs-Checks, an dem sich jüngst einige Bürger beteiligt haben. Demnach kommen sich Fußgänger des Öfteren mit Radfahrern oder Falschparkern in die Quere. Viele Bürger sehen außerdem Verbesserungspotenzial auf Schulwegen. Vor allem die Überquerung von Straßen soll dort besser werden, wünschen sie sich.

Ob sich auf den Schulwegen nun tatsächlich etwas verbessert, dazu will die Stadt zurzeit noch nichts sagen. Der Endbericht des Fußverkehrschecks wird dem Gemeinderat voraussichtlich im April vorgelegt. Erst dann werde das weitere Vorgehen besprochen, so die Stadt.

Kinder und Senioren sollen besonders geschützt werden

Grundsätzlich stehen die Chancen nicht schlecht, dass auf Schulwegen neue Querungshilfen, konkret in Form von Zebrastreifen, geschaffen werden. Denn die Landesregierung hat vor vier Jahren die Voraussetzungen für einen Zebrastreifen vereinfacht – mit dem Ziel, Städte fußgängerfreundlicher zu machen. So war es früher für die Einführung eines Zebrastreifens ausschlaggebend, dass besonders viele Menschen eine Straße an einer Stelle überqueren wollen. Nun können das auch deutlich weniger Menschen sein, wenn es dafür „besonders Schutzbedürftige“ sind. Das heißt laut den Verordnungen des Landes: Kinder, Senioren oder Mobilitätseingeschränkte. Besonders vor Schulen oder Pflegeheimen ist es nun also deutlich einfacher, einen Zebrastreifen zuzulassen.

Diese Gesetzesnovelle hat den Kommunen neue Spielräume geschaffen. In Kornwestheim haben die Grünen noch im gleichen Jahr sechs neue Zebrastreifen im Stadtgebiet und in Pattonville beantragt. Davon sind vier realisiert worden: An der Jakob- und Christofstraße, Karl- und Güterbahnhofstraße, Stuttgarter und Rosensteinstraße sowie an der Neckarstraße zum Ilmweg. „In diesem Jahr sollen weitere mögliche Standorte für Fußgängerüberwege im Stadtgebiet planerisch untersucht und im zuständigen Gremium der Verkehrs- und Radwegschau diskutiert werden“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Drei weitere Standorte als Vorschlag

Dafür hat die Stadträtin Edda Bühler (Grüne) schon drei konkrete Ideen. Sie möchte einen Zebrastreifen zusätzlich zur bestehenden Verkehrsinsel an der Stuttgarter Straße auf Höhe der Polizei haben. Davon würden laut ihr vor allem Schüler der Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule und vom Gymnasium profitieren. Außerdem wünscht sie sich einen Überweg über die Stuttgarter Straße auf Höhe der Albstraße, hin zur Birkenstraße und an der Ludwigsburger Straße auf Höhe der Ulrichstraße. Diese Ideen werden die Grünen bald als Antrag formulieren und offiziell einreichen. „Wir kämpfen ja schwer für Radfahrer, da dürfen wir die Fußgänger nicht aus den Augen verlieren“, sagt Edda Bühler. Fußgänger seien in der Stadt am wertvollsten, weil sie am Ziel weder Auto noch Fahrrad abstellen müssen. „Und sie beleben einfach die Stadt“, sagt Bühler.

Einen Gewinn für die Innenstadt sieht die Stadtverwaltung in den Vorschlägen von Edda Bühler allerdings nicht. „Grundsätzlich bestehen mit den Fußgängerampeln am nördlichen und südlichen Ausgang des Stadtgartens gute und engmaschige Möglichkeiten, die Stuttgarter und Ludwigsburger Straße gefahrlos in Richtung Innenstadt zu überqueren“, so die Stadt. Bei der Bürgerbefragung zur Innenstadt sei sogar die gute fußläufige Anbindung als besondere Stärke der Kornwestheimer Innenstadt hervorgehoben worden.