Nicht nur „dicke Boliden“ der Premiumklassen wurden kontrolliert. Foto: Phillip Weingand

Bei gezielten nächtlichen Lautstärkekontrollen im Fellbacher Stadtgebiet sticht ein VW Polo besonders negativ heraus. Aber auch sonst erleben die Polizei Überraschungen.

Die zurzeit heißen Nächte motivieren offenkundig so manchen Verkehrsteilnehmer, seine Lust aufs durchgedrückte Gaspedal oder auf einen röhrenden Auspuff besonders auszuleben. Das jedenfalls ergibt sich aus einer mobilen Verkehrskontrolle, die Beamte des Polizeireviers Fellbach zusammen mit Spezialisten der Verkehrspolizei Backnang und einem Kfz-Sachverständigen jetzt in den späten Nachtstunden vorgenommen haben. Hierbei wurden gezielt Fahrzeuge angehalten, die den Beamten durch besondere technische Auffälligkeiten oder durch eine lautstarke Fahrweise aufgefallen waren.

Beanstandungsquote bei 60 Prozent

Insgesamt unterzogen die Polizisten auf diese Weise 20 Fahrzeuge einer sogenannten ganzheitlichen Kontrolle. Die Beanstandungsquote sei mit 60 Prozent sehr hoch gewesen, bilanziert die Kontrollstellenleiterin, Polizeihauptkommissarin Birgitt Stozek.

In zwölf Fällen waren die technischen Umbauten an den Fahrzeugen so gravierend, dass die Betriebserlaubnis damit erloschen war. Bei zwei Fahrzeuge musste wegen erheblicher Mängel die Weiterfahrt untersagt werden. Am häufigsten waren Veränderungen an der Reifen-Fahrwerk-Kombination, die letztendlich zu einem Sicherheitsproblem beim Fahren werden können.

Manipulierte Auspuffanlagen

Aber auch manipulierte Auspuffanlagen sind den aufmerksamen Beamten nicht entgangen. Neben „dicken Boliden“ der Premiumklassen rauschten auch einige getunte Kleinwagen an der Kontrollstelle vorbei, denen man die Manipulationen auf den ersten Blick nicht gleich ansah hat.

„Der Kleinste war der Lauteste“, bringt der Leiter des Polizeireviers Fellbach, Jan Kempe, das Ergebnis auf den Punkt. Denn bei einem VW Polo wurden während der Lautstärkenmessung mehr als 100 Dezibel registriert – fast 20 Dezibel mehr als erlaubt. Der Fahrer muss nun mit einer Anzeige rechnen und sich beim Waiblinger Landratsamt um eine neue Betriebserlaubnis bemühen.