Hans Wagenblast an der Bushaltestelle in Hinterbüchelberg. In dem Weiler im Ostalbkreis ist Umsteigen keine echte Option. Foto: /Franziska Kraufmann

Fahrschein statt Führerschein: Verkehrsminister Winfried Hermann will Senioren zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Eine entsprechende Aktion beginnt am 1. Dezember. Abseits der großen Städte dürfte auf den Grünen noch viel Überzeugungsarbeit warten – und auch der Nachwuchs mag nur ungern aufs Auto verzichten.

Stuttgart - Hans Wagenblast bringt es schnörkellos auf den Punkt. „Gar nix“ antwortet der 70-Jährige auf die Frage, was er von Winfried Hermanns jüngstem Vorstoß hält. Der grüne Verkehrsminister will bei seinem Projekt „Bus und Bahn statt Führerschein“ die über 65-Jährigen im Land zum Umsteigen bringen. „Es braucht keinen Führerschein, um mobil zu sein“, sagt Hermann. „Wie soll das denn funktionieren“, sagt hingegen Hans Wagenblast. Er lebt in Abtsgmünd im Ostalbkreis, besser gesagt im Teilort Hinterbüchelberg, der so überschaubar ist, dass der Rentner aus dem Kopf heraus die Autoanzahl in jedem Haus des Weilers nennen kann. Ein-Auto-Haushalte sind die extreme Ausnahme in der Aufzählung.