Der Buchfink legt erst recht spät am Morgen mit seinem Gezwitscher los. Foto: IMAGO/blickwinkel/M. Woike

Am frühen Morgen kann es schnell passieren, dass man vom lauten Gezwitscher der Vögel geweckt wird. Oft klingt das Vogelzwitschern schön, aber weshalb geben die Tiere es ausgerechnet am Morgen von sich?

Im Frühling und im Sommer sind morgens verschiedene Vögel zu hören – teilweise zwitschern sie so laut, dass man davon aufwacht. Die Vögel zwitschern allerdings nicht zum Spaß. Von April bis Juli sind besonders viele Vogelarten zu hören, da das die Paarungs- und Brutzeit der Tiere ist. Die männlichen Vögel machen es, um sich gegen Rivalen zu verteidigen und Weibchen anzulocken, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) schreibt.

Das Vogelkonzert startet meistens bereits in den frühen Morgenstunden, noch bevor die Sonne aufgeht. In der Ornithologie (Vogelkunde) wird vermutet, dass das am Hormon Melatonin liegt. Dieses bildet sich in der Nacht und ist für die Steuerung der inneren Uhr von Vögeln verantwortlich, wie Quarks berichtet. Die Helligkeit regt dann die Ausschüttung des Melatonins an, weshalb die Vögel beginnen zu zwitschern.

Der Beginn des Gezwitschers ist abhängig von der Vogelart

Eine weitere Theorie für den Vogelgesang am Morgen ist nach Angaben von Quarks, dass der Schall sich zu dieser Uhrzeit besser ausbreitet. Das liegt daran, dass es morgens wenig Wind und Verwirbelungen in der Luft gibt, die den Schall des Gezwitschers bremsen können.

Nicht jede Vogelart startet den morgendlichen Gesang zur gleichen Zeit. Grund dafür ist laut LBV, dass die Vogelmännchen nicht im Gezwitscher der anderen Vogelarten untergehen wollen. Darum startet jede Vogelart zu einem anderen Zeitpunkt, sodass die Weibchen das Gezwitscher auch wahrnehmen.

Besonders früh dran beim morgendlichen Vogelkonzert ist der Gartenrotschwanz. Er startet nach Angaben des Naturschutzbund Deutschland (NABU) bereits rund 80 Minuten vor Sonnenaufgang. Männliche Amseln legen knapp 45 Minuten bevor es hell wird mit dem Zwitschern los. Der Buchfink dagegen ist knapp dran: Nur rund zehn Minuten vor Sonnenaufgang steigt er in das Konzert ein.