Erst der Polizeihubschrauber „Bussard“ kann den Flüchtigen dingfest machen Foto: imago/Gottfried Czepluch

Ein 48-Jähriger rast in Magstadt der Polizei davon, fährt halsbrecherische Manöver und flieht am Ende zu Fuß. Der Polizeihubschrauber spürt ihn in einem Gebüsch auf.

Aufgrund einer vorausgegangenen Beleidigung an einer Tankstelle im Bereich der Bundesstraße 464 in Magstadt sollte ein 48-jähriger Audifahrer am Donnerstagmorgen gegen 00.45 Uhr von einer Streife kontrolliert werden. Doch der 48-Jährige gab Gas und flüchtete vor den Beamten, vermutlich beim Erkennen des Streifenwagens. Er raste daraufhin auf der Bundesstraße in Fahrtrichtung Sindelfingen mit einer geschätzten Geschwindigkeit von über 200 Stundenkilometern vor den nacheilenden Beamten. Das berichtet die Polizei.

An der Anschlussstelle Maichingen fuhr der Audifahrer von der Bundesstraße 464 auf die Pforzheimer Straße in Richtung Döffingen ab. Auch hier beschleunigte er sein Fahrzeug derart stark, dass er innerhalb der Ortschaft mit rund 130 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein dürfte, schreibt die Polizei. Die nächste Szene war fast filmreif: Der Fahrer schaltete seine Scheinwerfer aus, um den Blicken der Verfolger zu entgehen. Zwischenzeitlich hatten mehrere Streifenwagenbesatzungen sowie ein Polizeihubschrauber die Verfolgung des Audi aufgenommen.

Im weiteren Verlauf führte der 48-Jährige in verschiedenen Kurven Vollbremsungen mit seinem Fahrzeug durch, um mutmaßlich ein Auffahren der nacheilenden Einsatzkräfte zu provozieren. Um eine Kollision zu vermeiden, musste ein Streifenwagen ausweichen und kollidierte mit einem Bordstein. Hierdurch entstand am Dienstfahrzeug ein Sachschaden von rund 9000 Euro, das Fahrzeug war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Gesuchte flüchten zu Fuß weiter

Der Fahrer setzte zunächst seine Fahrt in Richtung Schafhausen, Weil der Stadt, Aidlingen bis in die Wiesenstalstraße nach Dagersheim fort. Hier verließen der 48-Jährige sowie dessen 31-jähriger Beifahrer den Audi und flüchteten zunächst zu Fuß in unbekannte Richtung. Durch den Polizeihubschrauber konnten die beiden Flüchtenden jedoch auf einem Baum und in einem Gebüsch sitzend gefunden und im Anschluss durch weitere Polizeibeamte vorläufig festgenommen werden.

Im Rahmen der Festnahme beleidigte der 48-Jährige die eingesetzten Beamtinnen und Beamten. Da der Fahrer nach Alkohol roch, führten die Beamten beim ihm einen freiwilligen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab einen Wert rund 0,8 Promille. Er musste sich auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft in einem Krankenhaus einer Blutentnahme unterziehen. Zudem wurden sein Führerschein, sein Fahrzeug sowie die beiden Mobiltelefone des Fahrers und des Beifahrers beschlagnahmt. Die Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen, die derzeit noch andauern.