Die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte, das US-Verteidigungsministerium gehe von 10.000 nordkoreanischen Soldaten in den USA aus. (Archivfoto) Foto: dpa/Andrew Harnik

Eine mögliche Beteiligung Nordkoreas am Ukraine-Krieg löst weltweit Besorgnis aus. In Washington ist von etwa 10.000 nordkoreanischen Soldaten zur Unterstützung Russlands die Rede.

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums beläuft sich die Zahl der nach Russland entsandten Soldaten aus Nordkorea auf etwa 10.000. „Wir gehen davon aus, dass Nordkorea insgesamt etwa 10.000 Soldaten zur Ausbildung nach Ostrussland geschickt hat, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen die russischen Streitkräfte in der Nähe der Ukraine verstärken werden“, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.

Ein Teil dieser Soldaten sei bereits näher an die Ukraine herangerückt. Man befürchte einen Einsatz der nordkoreanischen Soldaten im russischen Gebiet Kursk nahe der Grenze zur Ukraine. 

Einsatz nordkoreanischer Truppen hätte „schwerwiegende Auswirkungen“

Sollten die Soldaten aus Nordkorea tatsächlich auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen, bedeute dies eine weitere Eskalation und zeige auch „die zunehmende Verzweiflung Präsident (Wladimir) Putins“, der auf dem Schlachtfeld „außerordentliche Verluste“ erlitten habe, sagte Singh weiter. Der Schritt sei „ein Hinweis darauf, dass Putin möglicherweise in größeren Schwierigkeiten steckt, als den Menschen bewusst ist“. Der Einsatz der Nordkoreaner im russischen Angriffskrieg hätte auch „schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa und im indopazifischen Raum“.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Er sagte, er könne bereits bestätigen, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der Region Kursk stationiert seien. Dorthin hatten die ukrainischen Streitkräfte im Sommer eine Art Entlastungsangriff gestartet und ein Teil der Region unter ihre Kontrolle gebracht. Die Zahl der im Ukraine-Krieg getöteten und verletzten russischen Soldaten bezifferte er auf mehr als 600.000.