In Waiblingen-Hohenacker leben schon seit November Geflüchtete in Mobilheimen. Foto: Gottfried Stoppel

Die Pläne der Stadt Waiblingen, in Beinstein wie in den anderen Ortschaften Geflüchtete in Mobilheimen unterzubringen, schlägt hohe Wellen. Die Stadt reagiert mit einer Veranstaltung.

Das Interesse der Waiblinger Bürgerschaft an öffentlichen Sitzungen des Ausschusses für Planung, Technik und Bauen hält sich generell in Grenzen: Wenn überhaupt, dann zieht es nur eine Handvoll Bürgerinnen und Bürger zu solchen Veranstaltungen. Mehr als 80 Anmeldungen für eine Teilnahme sind hingegen für die Sitzung an diesem Dienstagabend bei der Stadt eingegangen. Der Grund dafür steht, beziehungsweise stand, ganz oben auf der Tagesordnung: „Mittelfristige Unterbringung von Flüchtlingen in den Sulzwiesen“ in der Ortschaft Beinstein. Denn inzwischen hat die Verwaltung diesen Punkt wieder von der Tagesordnung genommen.

80 Teilnehmende hatten sich angekündigt

„Uns haben am Wochenende viele Bürger kontaktiert“, begründet der Erste Bürgermeister Ian Schölzel die kurzfristige Änderung. Gut 80 Besucher hätten sich als Teilnehmende an der Sitzung angekündigt. Es gebe da offensichtlich einen hohen Informations- und Diskussionsbedarf. Für einen vertieften Austausch sei eine Ausschusssitzung allerdings nicht geeignet: „Das hätte den Rahmen der Sitzung gesprengt.“ Die Verwaltung wolle die Bürger ernst nehmen, alle Fragen beantworten und das Vorhaben präsentieren, weshalb es nun vor der Beratung im Ausschuss eine Informationsveranstaltung geben werde.

Die Stadt plant, Mobilheime für die Unterbringung Geflüchteter anzuschaffen und im Herbst in Beinstein aufzustellen. In den anderen Waiblinger Ortschaften ist das längst geschehen: In Hohenacker stehen zehn Mobilheime, außerdem wird die Turnhalle als Unterkunft genutzt und steht nicht mehr für den Vereinssport zur Verfügung. In Bittenfeld gibt es weitere sechs, in Hegnach vier solcher Holzhäuschen. Die Pläne sehen für Beinstein insgesamt 33 Mobilheime vor, die zum Preis von rund 3,9 Millionen Euro angeschafft werden sollen. In der ersten Ausbaustufe sollen 16 Stück aufgebaut werden, bei Bedarf weitere 17 Stück folgen. Über die Zahl der Mobilheime könne man natürlich diskutieren, räumt Schölzel ein: „Aber in Beinstein gäbe es den Platz.“

Das Thema wird in drei öffentlichen Sitzungen besprochen

Die Mobilheime seien vorwiegend für Familien gedacht, sagt Ian Schölzel. Die meisten werden wohl aus der Ukraine kommen, aber nicht ausschließlich. Den Vorwurf, die Stadt versuche das Projekt „heimlich durchzuwinken“, weist Schölzel zurück: „Es gab zu diesem Thema eine öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats, zudem wird es öffentlich im Ausschuss und im Gemeinderat beraten.“

Die Infoveranstaltung findet am 14. Februar von 18.30 Uhr an in der Halle in Beinstein statt.