In der Industrie steht Forschenden oft mehr Geld für Experimente zur Verfügung als an der Uni. Foto: imago stock&people

Wissenschaftszeitvertragsgesetz heißt das legislative Ungetüm, das viele kluge Menschen im Land verzweifeln lässt. Zwei Betroffene schildern, wozu es führt, wenn sich Wissenschaftler dauerhaft von Vertrag zu Vertrag hangeln müssen.

Heidelberg - Gescheiterter Wissenschaftler, so hat sich Matthias Zander (32) zu Beginn dieses Jahres gefühlt, als er die Heidelberger Universität verließ. Aber nur ganz kurz. Kaum war der promovierte Biowissenschaftler in seinem neuen Job als Bioinformatiker in der Pharmaindustrie angekommen, merkte er: „Hier ist ja alles viel besser.“ Vier Jahre hatte Zander, der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, an der Universität geforscht und sich auf seinem Gebiet mit den klügsten Köpfen der Welt gemessen. „Ich habe quasi in der Champions League gespielt“, sagt er.