André Butzer, O.T., 2019 Foto: Galerie Max Hetzler/def image

Madrid applaudiert dem Stuttgarter Maler André Butzer, Nürnberg bestaunt das „Modell Stuttgart“ – und in Stuttgart selbst wird der Bunker unter dem Diakonissenplatz zur Kunstbühne.

Fast schon euphorisch blickten Kathrin und Marko Schacher in dieser Woche auf die Kunstmesse Art Karlsruhe zurück. Hohes Interesse und gute Verkäufe melden auch die weiteren sechs Stuttgarter Galerien. Auch ein „Pokal“ ging nach Stuttgart: Die Galerie Michael Sturm freute sich über die Auszeichnung „Beste One-Artist-Show“ – für ihr Engagement für die in Wien lebende iranische Künstlerin Mona Radziabari.

Leberer-Eröffnung im Museum Ritter

Noch ist die Präsentation der Werke des Stuttgarter Objektkünstlers Camill Leberer im Kunstmuseum Stuttgart in bester Erinnerung, schon kündigt sich ein neuerlicher Blick auf Leberers auf Stahl und Glas konzentriertes Werk an. „Aus dem Echoraum“ ist die Ausstellung im Museum Ritter in Waldenbuch (Alfred-Ritter-Straße 27) betitelt. Eröffnung ist an diesem Samstag um 17 Uhr. Schon traditionell: Auf die Sonderschau antwortet eine Neupräsentation auch der Sammlung von Marli Hoppe-Ritter – ihr Titel: „Colours in a Square“. Zu sehen sind beide Ausstellungen bis zum 17. September (Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage 11 bis 18 Uhr).

BBK mit neuen Gesichtern

Führungswechsel im Verein Bund Bildender Künstlerinnen Württembergs (BBK). Birgit Herzberg-Jochum und Yvonne Rudisch haben nach neun Jahren Vorstandstätigkeit ihre Arbeit weitergegeben an einen neuen, erweiterten Vorstand. Diesen bilden künftig neben und mit den beiden Vorsitzenden Claudia Fuchs und Monika Plattner zwei weitere Künstlerinnen und neun Beirätinnen. Die Idee, die Verantwortung auf mehr Schultern zu verteilen, passt zum Scheinwerferlicht für den BBK und sein Atelierhaus in der Eugenstraße 13: Der Verein feiert in diesem Jahr 130. Geburtstag.

André Butzer in Madrid

Noch immer sind die Kontakte von André Butzer zu seiner Familie in Stuttgart eng. Entsprechend wird man sich dieser Tage auch in Vaihingen freuen, dass dem 1973 geborenen Maler und seiner eigenwilligen Figurenwelt zwischen Traum und Wirklichkeit seit wenigen Tagen eine umfassende Ausstellung im Museum Thyssen Bornemisza in Madrid gewidmet ist – ausgehend von einem Butzer-Werkblock der Stuttgarter Sammlung Scharpff. Mit in Madrid dabei ist auch Rudij Bergmann. Der frühere SWR-Dokumentarfilmer arbeitet an einem Filmporträt über André Butzer.

Modell Stuttgart

Schöner lässt es sich kaum sagen: „Warum sich mit Köln oder New York aufhalten, wenn es Orte und Milieus gibt, anhand derer sich sehr viel differenzierter nachvollziehen lässt, wie die ,moderne Kunst’ zur ,zeitgenössischen’ wurde? Einer dieser Ort ist … Stuttgart.“ Denn: „Hier wurden an der Wende der 1970er- zu den 1980er-Jahren Modelle künstlerischer Autorschaft erprobt, die sich als resilient – und deshalb aus gegenwärtiger Perspektive als interessant – erweisen.“ „I am the Audience“ ist ein Projekt im Kunstbunker Nürnberg (Am Bauhof 9) betitelt, bei dem Kurator Hans-Jürgen Hafner zuvorderst den Spuren des 2013 gestorbenen Künstlers und Galeristen Achim Kubinski folgt. Zu sehen bis zum 4. Juni (Donnerstag bis Samstag 16 bis 20, Sonntag 14 bis 18 Uhr).

Kunst im Bunker

Einen Kulturbunker gibt es auch in Stuttgart – unter dem Diakonissenplatz. Während oberirdisch nach dem Rückbau des früheren Verkehrsübungsplatzes noch reichlich Baustellenödnis herrscht, nimmt unterirdisch das Projekt Kulturbunker Fahrt auf. 1941 als größter Tiefbunker gebaut, soll sich die sich über 3158 Quadratmeter erstreckende Fläche als unterirdische Kulturbühne etablieren. An diesem Sonntag, 14. Mai, gibt es von 16 Uhr an Führungen. Zur Idee der Umwandlung passt die Ausstellung „Transformationen“ mit „Fotografie/Video/Sound“ von Oliver Hermann. Eröffnung ist am 24. Juni um 19 Uhr.