Unterstützt von der Feuerwehr versorgen Rettungssanitäter die Verletzten. Eine Frau wird anschließend mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Ein 88-Jähriger verwechselt in Fellbach beim Einparken das Gas- mit dem Bremspedal in seinem Audi. Bei dem folgenschweren Unfall werden zwei Frauen verletzt, ein Hubschrauber muss eine von ihnen ins Krankenhaus fliegen.

Zu einer folgenschweren Verwechslung ist es am Freitag um 10.45 Uhr in der Hinteren Straße in Fellbach gegenüber der Markthalle gekommen. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte ein 88-jähriger Autofahrer beim Einparken das Gaspedal mit der Bremse verwechselt. In der Folge prallte er mit seinem weißen Audi gegen die Glasfront eines Pralinen- und Schokoladenfachgeschäfts. Dabei erfasste er zwei Frauen, die sich vor dem Laden aufhielten.

Rettungshubschrauber im Einsatz

Laut den Einsatzkräften wurde eine 61-Jährige über die Motorhaube geschleudert, sie erlitt leichte Verletzungen. Die andere Frau wurde schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Der Schaden wird auf 40 000 Euro geschätzt. Mindestens zwei Augenzeugen erlitten einen Schock und wurden von Rettungssanitätern wegen Kreislaufbeschwerden behandelt.

Neben dem Hubschrauber waren fünf Fahrzeuge des Rettungsdienstes samt Notarzt am Unfallort. Zudem war die Feuerwehr Fellbach mit vier Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften gefordert. Unter anderem unterstützten die Feuerwehrleute die Sanitäter, sperrten die Straße ab, bauten einen textilen Sichtschutz auf und kümmerten sich darum, unerwünschte Schaulustige vom Unfallort fernzuhalten. Außerdem sicherten sie den zerstörten Eingangs- und Schaufensterbereich der Confiserie mit Brettern.

Der Unglücksfahrer bleibt unverletzt

Der beschädigte Audi des 88-Jährigen musste abgeschleppt werden. Der Senior selbst blieb nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Glück im Unglück hatte wohl auch eine junge Mutter, deren Kinderwagen von dem Audi erwischt wurde und durch die Luft flog: Der Kinderwagen war leer, das Kind hatte sie im Arm gehalten, so ein Zeuge.

„Wir sind ganz geschockt“, sagt Ulrike Maurer, die Inhaberin von Ulli’s Confiserie, am Nachmittag. Das Wichtigste sei, dass es den Verletzten bald wieder gut gehe. Auch eine Mitarbeiterin ihres Geschäftes habe Verletzungen erlitten. Das menschliche Leid stehe im Mittelpunkt, ein Schaufenster könne man reparieren. Sie habe an dem Vormittag in der Filiale in Fellbach vorbeigeschaut und sei zu dem Zeitpunkt des Unfalls vor Ort gewesen. „Wir müssen uns erst mal sortieren“, sagt Ulrike Maurer.

Die Schaufenster seien komplett kaputt. Wie lange eine Reparatur dauere, könne man schwer sagen angesichts mancher Lieferschwierigkeiten. „Der Laden ist zu“, sagt die Konditormeisterin und Chocolatière, die erst im Juni dieses Jahres Neueröffnung in den Räumen gefeiert hat. Ulli’s Confiserie war von der Fellbacher Markthalle auf die gegenüberliegende Seite der Straße gezogen – die Straßenseite, die es nun bei dem Unglücksunfall erwischt hat. Wie es weitergehe, das wisse man noch nicht. Ulli’s Confiserie ist mit dem Hauptgeschäft in Winnenden ansässig. Man werde Möglichkeiten überlegen, wie man in Fellbach für die Kunden weiter präsent sein könne. Doch das stehe im Moment auch nicht im Mittelpunkt. „Für uns ist das alle ein Schock“, sagt die Inhaberin und man merkt, der Unfall hat allen Beteiligten wie auch Augenzeugen zugesetzt.