Der Müll sei mehr geworden, sagt Willfried Nobel. Ein Eindruck, mit dem er nicht allein ist. Foto: /Caroline Holowiecki

Willfried Nobel aus Bernhausen zieht etwa alle zwei Wochen mit einer Tüte los und sammelt in seiner Nachbarschaft Abfall auf. Das tut er in erster Linie für sich, aber nicht nur.

Der erste Fund lässt keine zehn Sekunden auf sich warten. Ein Stückchen Papier landet in Willfried Nobels Plastiktüte. Dann geht es Schlag auf Schlag. Eine plattgetretene Zigarettenschachtel, ein Kaffeebecher, die Verpackung eines Schokoriegels – alle paar Meter bückt sich der bald 73-Jährige, um etwas vom Boden aufzulesen, während er flotten Schrittes den Stetter Weg in Bernhausen entlanggeht. Nicht mal fünf Minuten später ist der Beutel halb voll. Mit dem Müll fremder Leute.