In Berlin gab es an Silvester massive Übergriffe auf Einsatzkräfte – aber nicht nur dort. Foto: dpa/Julius-Christian Schreiner

Nach den Silvester-Krawallen in Berlin und anderen Städten will das Land Baden-Württemberg ähnlichen Entwicklungen vorbeugen. Innenminister Thomas Strobl will sich mit Einsatzkräften und Kommunen treffen.

Die Ausschreitungen rund um den Jahreswechsel in Berlin, aber auch anderen Städten hallen nach. In Baden-Württemberg will man verhindern, dass Rettungskräfte und Polizei noch mehr zu Zielscheiben werden.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) richtet deshalb noch im Januar eine Art Sicherheitsgipfel im Ministerium aus. Eingeladen sind Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Kommunen, Beamtenbund, Gewerkschaften und andere Beteiligte.

Ziel sei, herauszufinden, wo man im Land besser werden könne, teilt das Ministerium mit. Man müsse Maßnahmen treffen, „damit wir in Baden-Württemberg nicht Zustände wie zuletzt zu Silvester in Berlin bekommen“, sagt Strobl. Das Silvester-Geschehen in Baden-Württemberg sei mit den Ereignissen in anderen Teilen Deutschlands zwar nicht zu vergleichen: „Die Silvesterlage im Lande war im Wesentlichen mit den Jahreswechseln vor Corona vergleichbar“, so Strobl. Dennoch müsse man reagieren: „Wir werden die Berliner Erfahrungen einbeziehen, um vorzubeugen, dass Stuttgart nicht Berlin wird“, so Innenminister Thomas Strobl.

Zuletzt war Kritik aufgekommen, weil Polizei und Landesregierung den Jahreswechsel in Baden-Württemberg als weit gehend unkompliziert dargestellt hatten. Denn auch im Land war es – etwa in Mannheim, Kehl, Reutlingen und Stuttgart – zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen. Dabei wurden mehrere Polizisten und Feuerwehrleute verletzt. In Stuttgart wurde mit einem Flaschenwurf die Scheibe eines fahrenden Streifenwagens zertrümmert.

„Polizei und Rettungskräfte halten jeden Tag ihren Kopf für uns hin. Wer sie angreift, greift uns alle an“, betont Strobl. Man stelle sich dem mit aller Kraft entgegen. „Hier ist jede und jeder gefordert, eine Schutzmauer vor unsere Rettungs- und Einsatzkräfte zu ziehen“, so der Innenminister. Baden-Württemberg sei Spitzenreiter bei der Inneren Sicherheit und Ehrenamtsland Nummer 1. „Das wollen wir auch bleiben. Deshalb müssen wir alles dafür tun, um die zu schützen, die uns schützen.“ Die gesellschaftliche Verrohung, Hass und Hetze seien Herausforderungen, die keiner alleine lösen könne: „Deshalb müssen wir gemeinsam anpacken.“