Gerd Prix hat am selben Konservatorium wie Udo Jürgens studiert. Foto: Jürgen Bach)

Aus Kärnten ist sie angereist: die Band, die Künstler Udo Jürgens am Dienstagabend auf dem Marktplatz in Kornwestheim alle Ehre machte. Die Organisatoren sind zufrieden.

Das fünfte und somit letzte Konzert der Reihe „Kornwestheim rockt“ ist mit vielen zufriedenen Gesichtern zu Ende gegangen. Aufseiten der Künstler ebenso wie bei Organisator Johannes Leichtle und den vielen Besuchern, die nochmals einen ungetrübten Sommerabend erleben durften. Eine kleine Trübung allerdings zeigt sich bei Leichtle, der sich ein „wachsendes kollektives Bewusstsein bei den Besuchern wünscht“, um nicht immer wieder erleben zu müssen, dass Getränke mitgebracht werden. „Es muss doch klar sein, dass sich eine Veranstaltung, die ohne Eintritt auskommen will, irgendwie finanziert werden muss“, gibt der Organisator zu bedenken, der überdies die Auflagen durch die Stadt Kornwestheim, die heuer hinzugekommen seien, beklagt. Zufrieden zeigt sich Johannes Leichtle aber mit dem Gesamtergebnis der Konzerte, die insgesamt bis zu 15 000 Besucher auf den Marktplatz gebracht haben.

Der Bademantel darf nicht fehlen

Zum nunmehr 25. Open-Air-Konzert seit dem Start von „Kornwestheim rockt“ hatte Leichtle am Dienstag eine Band eingeladen, die das „Rockige im Herzen der Stadt hervorlocken und die Menschen bewegen soll“. Mit der Udo Tribute Band aus Klagenfurt dürfte das gelungen sein. Übrigens: Die Region Kärnten und Klagenfurt hatten Transport und das Stimmen des Flügels bezuschusst, der bei Udo Jürgens ja einfach dazugehört.

Im Bademantel erschienen schließlich zwei Bandmitglieder der Udo Tribute Band – passend zum Kult-Bühnenoutfit ihres Idols. Das „Udo-Double“ Gerd Prix selbst setzte sich im strahlend weißen Anzug, rotem Hemd und roten Schuhen flugs ans Klavier. Dass der Mathematiklehrer Prix selbst ein brillanter Tastengreifer ist, das spürten die Besucher rasch. Zu Recht verkündet Prix mit Stolz, dass Udo Jürgens schon zwei Jahre vor seinem Tod der Band seinen Segen gegeben habe „und hinter unserem Projekt stand“.

Udo Jürgen sprachen Themen an, die andere vermieden

Mit ihrem Tribut an Udo Jürgens flammte er auch auf dem Marktplatz auf – der Charme des Österreichers. Prix nahm dabei im Nu die Herzen der Zuhörer gefangen. Zunächst mit Songs und Raritäten, die auf der Hitliste nicht ganz oben zu finden sind, wie etwa „Rot blüht der Mohn“. Songs, die zeigen, dass „Udo sich erlaubte, Dinge anzusprechen, die andere Musiker vermieden“.

Nach der Pause ertönten sie dann aber schließlich: Highlights, die es leicht machen, lautstark mitzusingen. „Boogy Woogy Baby“ brachte die Stimmung auf dem Platz zum Kochen. Begleitet von den sieben Musikern, die in ihrer Instrumentalisierung – drei Bläser, Schlagzeug, Bass und Gitarre sowie diversen Tasteninstrumenten, darunter auch Akkordeon – für ein Gesamtkunstwerk auf der Bühne sorgten. Gerd Prix, der einst am selben Konservatorium wie Udo Jürgens Klavier studiert hat, intonierte die Lieder mit großem Engagement – dicht an dem Sänger, den er damit hochleben ließ.