Jan Josef Liefers, Lisa Federle und Michael Antwerpes sind in Tübingen aufs Trampolin gegangen. „Man müsse auch in einer Pandemie sicherstellen, dass Kinder Sport machen können“, sagt Schauspieler Liefers. Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Die Ärztin Lisa Federle, Schauspieler Jan Josef Liefers und Moderator Michael Antwerpes gründen in Tübingen den Verein „#BewegtEuch“. Die Vorsitzenden wollen die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten vertreten.

Tübingen - Um Jugendlichen zu ihren Rechten zu verhelfen, unterbricht Jan Josef Liefers auch mal Dreharbeiten in Köln. „Junge Menschen sind keine Biowaffen und nicht gefährlich“, räumt der Tatort-Kommissar am Dienstag gleich mit ein paar „Pandemietreiber“-Vorurteilen auf und ist zur Gründung eines ganz besonderen Vereins nach Tübingen gereist.

„#BewegtEuch“ heißt er, und Liefers sitzt mit Lisa Federle, der Erfinderin des Tübinger Schnelltestmodells, sowie Fernsehmoderator Michael Antwerpes zur Auftaktpressekonferenz in einer Sporthalle. Die drei Vorsitzenden haben ein Ziel: „Es darf nie wieder passieren, dass Kinder in einer Pandemie zuhause eingesperrt werden und nicht raus können, um Sport zu machen“, bringt es die Ärztin Federle auf den Punkt. Schließlich wisse kein Mensch, wie es in den nächsten Monaten und Jahren weitergehe mit Inzidenzen und Virusvarianten. „Uns liegt es am Herzen“, sagt die Tübinger Pandemiebeauftragte, „dass wir die Interessen der Kinder auch in einer Krise gut vertreten können.“

Die Liste der Sport-Paten reicht von Günther Oettinger bis zu Pur-Sänger Hartmut Engler

Die Liste der Prominenten, die Sport-Patenschaften vor allem auch für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien übernehmen wollen, ist lang. Sie reicht vom Ringer-Weltmeister Frank Stäbler über den Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger bis zum Pur-Sänger Hartmut Engler.

„Nachdem wir uns in den vergangenen Monaten viel um ältere Menschen bemüht haben, wollen wir uns jetzt explizit um Kinder und Jugendliche kümmern“, sagt Federle, die mit ihrer Corona-Strategie bundesweit in die Schlagzeilen gekommen ist. Die Folgen des Lockdowns seien für die Jugend dramatisch, die psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen teilweise groß.

Während die Webseite des Vereins noch im Aufbau ist, liegt die Genehmigung des Landes für das wissenschaftliche Modellprojekt „#BewegtEuch – Sicherer Sport“ schon vor. Es wird von dem Tübinger Sportwissenschaftler Ansgar Thiel geleitet, der Jugendliche zu ihren Bewegungsgewohnheiten während der Pandemie befragen will. „Sport“, sagt Thiel, „ist die gesündeste Methode, um Menschen gesund zu halten.“