Magische Lichterstimmung beim Seenachtsfest in Weil im Schönbuch. Foto: Freiwillige Feuerwehr Weil

Nach zwei Jahren Coronapause kommen rund 4500 Menschen zum Traditionsfest der Freiwilligen Feuerwehr Weil im Schönbuch.

Warum sollte man etwas ändern, wenn es doch schon bestens läuft? Nach diesem Motto hat die Freiwillige Feuerwehr Weil im Schönbuch am Wochenende wieder ihr traditionelles Seenachtsfest mit großem Feuerwerk gefeiert. Nach zweijähriger Unterbrechung wegen der Coronapandemie lockte die Traditionsveranstaltung wohl mehr Gäste an als je zuvor.

„In der Vergangenheit hatten wir immer so um die 3000 bis 3500 Besucher, jetzt waren es eher 4000 bis 4500“, schätzt Berthold Löffler, der bei der Weilemer Wehr für die Organisation des Seenachtsfest zuständig ist. Offenbar sehnen sich die Menschen nach einer so langen Durststrecke danach, endlich wieder gemeinsam feiern und miteinander schöne Veranstaltungen erleben zu können.

2020 vermiest Corona das Doppeljubiläum

Und dass das Seenachtsfest in Weil im Schönbuch zu den schönsten Sommerveranstaltungen im Kreis Böblingen zählt, wissen nicht nur Ortsansässige schon lange. Angefangen hat alles im Jahr 1988 im Rahmen einer vergleichsweise kleinen Hocketse zur 800-Jahr-Feier der Gemeinde. Seitdem ist das Seenachtsfest mit buntem Lichterglanz und Feuerwerksspektakel aus dem jährlichen Veranstaltungskalender nicht wegzudenken.

Umso bitterer war vor zwei Jahren die Erkenntnis, dass die Pandemie die große Seesause vermiesen würde – und damit auch ein doppeltes Jubiläum, das vor zwei Jahren angestanden hätte: Schließlich wollte die Freiwillige Feuerwehr Weil im Schönbuch 2020 ihr 150-jähriges und die Jugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Aus bekannten Gründen wurde daraus nichts.

Feiernde Menschen sind ein toller Anblick

Entsprechend groß war die Freude bei den Feuerwehrleuten jetzt. „Für uns war es ein toller Anblick, endlich wieder Menschen auf dem Platz zu sehen und die tolle Stimmung zu erleben“, schreiben die Festorganisatoren auf ihrer Facebook-Seite. Damit hat sich die gut einwöchige Vorbereitung, an der rund 70 Helferinnen und Helfer mitgewirkt haben, offenbar gelohnt. Als abends die Grafenberger-Partyband auf der Bühne loslegte, herrschte rund um das Seeufer Festzeltstimmung unter freiem Himmel.

Aber auch schon am Nachmittag, als das Fest mit Kinderkarussell und Schießbuden umrahmt vom Musikverein Weil im Schönbuch gemütlich in die Gänge kam, war die besondere Atmosphäre nach zweijähriger Zwangspause spürbar. Passend dazu gab es am Nachmittag zum allerersten Mal einen Fassanstich beim Seenachtsfest. Bürgermeister Wolfgang Lahl brauchte vier kurze Schläge, dann floss das Bier in Strömen. „Es war eigentlich genau wie früher“, sagt Berthold Löffler. Weils Ehrenkommandant zieht eine sehr zufriedene Bilanz nach dem Fest, das er von Beginn an federführend organisiert. „Wir haben nicht einmal großartig Werbung gemacht“, sagt er – und trotzdem gab es in diesem Jahr wohl einen Besucherrekord. „Was will man mehr?“, antwortet er, wenn jemand fragt, ob das Fest denn irgendeine Neuerung bräuchte. Warum auch? Viel besser geht es schließlich nicht.