Tina Bohn eröffnet am 7. November ihren Laden Tesori d’Olivo in Harthausen. Was gibt es dort, und warum zieht es die Betreiberin in den kleinsten Ortsteil von Filderstadt?
Es hat etwas von Urlaub, an diesem Tag nach Harthausen reinzufahren. Die Herbstsonne bringt das bunt gefärbte Laub zum Leuchten, der Tau glitzert auf den Wiesen, und die Schwäbische Alb bildet einen spektakulären Blickfang in der Ferne. Tina Bohn geht es auch so, wenn sie mit dem Auto von Plattenhardt, wo sie wohnt, in den kleinsten Filderstädter Ortsteil kommt. „Fast wie die Hügel in der Toskana“, sagt sie lächelnd, auch die familiäre Atmosphäre erinnere sie ans italienische Dorfleben.
An die Toskana hat die 51-Jährige schon lang ihr Herz verloren. Sie und ihre Familie verbringen seit Jahren nahezu sämtliche Schulferien dort, und nun will sie auch den Filderstädtern die italienische Region der Aromen schmackhaft machen. Dieser Tage eröffnet Tina Bohn ihr Geschäft Tesori d’Olivo – zu Deutsch: Schätze des Olivenbaums – an der Ortsdurchfahrt von Harthausen. In den Regalen des winzigen Lädchens stehen typische Produkte aus der Toskana: Olivenöl, Pasta, Soßen, Gewürze, Geschirr und Produkte aus Olivenholz. Jedes einzelne Teil haben die Bohns selbst ausgesucht. Erst in der vergangenen Woche sind sie aus Italien heimgekehrt und haben Ware mitgebracht. Tina Bohn spricht von kleinen Familienbetrieben, deren Produkte sie nun in Harthausen anbiete, „das hat alles eine Geschichte“, sagt sie. Die Dinge könne man im Laden einzeln erwerben oder auch zu Geschenkkörben zusammenstellen lassen. Im Blick hat Tina Bohn dabei sowohl die klassische Kundschaft als auch Firmen, die Kundengeschenke suchen.
Neuer Laden in Harthausen: „War so nicht geplant“
Tina Bohn erzählt, dass sie viel Erfahrung im Einzelhandel hat, vom Vertrieb bis zur Warenpräsentation. Ehemals sei sie vor allem in der Modebranche tätig gewesen und habe dort für bekannte Firmen gearbeitet. Tesori d’ Olivo sei ihr erster eigener Laden. Für den Standort in einem ehemaligen Friseursalon an der Grötzinger Straße hat sie sich aus einem einfachen Grund entschieden: Ihr Mann Thorsten, ein Versicherungsmakler, hat nebenan in der einstigen Bäckerei sein Büro eröffnet. Zuvor hatte er seinen Standort in Bernhausen, nach Jahren des Mietens habe er sich nun für Eigentum entschieden – und die beiden Gewerbeeinheiten gehörten zusammen. So sei die Idee vom eigenen Lädle bei Tina Bohn gereift, „ich hatte das nicht von langer Hand geplant“.
Das Geschäft startet am 7. November in seine Eröffnungswoche. Geöffnet ist es allerdings nur montags, mittwochs, freitags und samstags und an diesen Tagen auch nur stundenweise. Das hat zwei Gründe. Tina Bohns Hauptjob ist nebenan im Büro ihres Mannes, außerdem hat das Ehepaar zwei Kinder. In Harthausen fühlt sich Tina Bohn bereits pudelwohl. „Man wird hier so nett aufgenommen“, sagt sie strahlend. Dass der kleine Ortsteil nicht der Nabel der Welt sei und mit Laufkundschaft kaum zu rechnen sei, das wisse sie auch. „Ich muss nicht die Familie damit ernähren“, sagt sie über den Laden. Dennoch glaubt sie, dass auch etwas abseits die Leute sich für individuelle Produkte begeistern könnten. „Da hat ein Umdenken stattgefunden.“