Die Ursache des tödlichen Unglücks an der Höllentalklamm wird weiter untersucht. (Symbolbild) Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Hintergründe des tödlichen Unfalls in den Alpen werden weiter untersucht. Wie der Alpenverein mitteilt, hat das Wasser hier nicht zum ersten Mal eine Brücke zerstört.

Grainau - Die Holzbrücke oberhalb der Höllentalklamm, an der am Montag wahrscheinlich eine Frau in den Tod gerissen wurde, war eigens so konstruiert, dass sie maximalen Wassermassen nicht standhält. Andernfalls sammele sich Treibgut, das Wasser staue sich - mit der Gefahr einer noch größeren Flutwelle, sagte der Sprecher des Deutschen Alpenvereins (DAV), Thomas Bucher, am Mittwoch.

„Es ist ein schrecklicher Unfall, den wir sehr bedauern“, sagte Bucher. Weiterhin sei nicht klar, was sich bei dem Unfall genau abspielte und ob die Frau und ein weiter Vermisster tatsächlich mit der Brücke weggerissen wurden, betonte Bucher.

Auch eine massivere Brücke wurde weggerissen

Für die Klamm und die oberhalb liegende Brücke sei die DAV-Sektion Garmisch-Partenkirchen zuständig. Diese habe die Verkehrssicherungspflicht. Es gebe aber keine Aufsichtspflicht. Die Brücke befinde sich außerhalb der Klamm an dem Wanderweg zur Höllentalangerhütte und Zugspitze.

Die Brücke sei früher massiver gebaut gewesen, aber dennoch weggerissen worden. Danach sei sie bewusst von einer Fachfirma so konstruiert worden, dass sie notfalls den Fluten nicht standhält.

Aufstieg zur Zugspitze

Die Klamm ist ein Aufstiegsweg zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Sie sei von oben vollkommen frei zugänglich. Auch am unteren Zugang gibt es keine Sperre. In Zeiten, in denen das Kassenhäuschen besetzt sei, werde bei Gewitter oder Unwetter niemand in die Klamm eingelassen - nicht aber bei einer Ankündigung eines Unwetters, sagte Bucher. Die Flutwelle sei ein extrem außergewöhnliches Ereignis gewesen, das so nicht absehbar war.

Der DAV ist vielerorts für die Pflege von alpiner Wege zuständig.