Joy Krüger (links) auf der Bühne mit Rea Garvey. Foto: Joyn/Claudius Pflug

Joy Krügers erster Auftritt bei „The Voice of Germany“ war ein Erfolg. Und das Duett mit Rea Garvey war nicht einmal die einzige Überraschung für die Freibergerin (Kreis Ludwigsburg).

Joy Krüger ist 21 Jahre alt, kommt aus Freiberg am Neckar und ist 1,87 Meter groß – das weiß jetzt auch Rea Garvey. Der irische Sänger stand bei Krügers Auftritt in der Castingshow „The Voice Of Germany“ plötzlich neben ihr auf der Bühne. „Du bist größer als ich, wow“, sagte Garvey, bevor die beiden gemeinsam Roxettes „Listen To Your Heart“ sangen. Es war nicht der einzige Höhepunkt ihrer Show.

Das Wichtigste zuerst: Dass sie in die nächste Runde der Show einzog, stand für Krüger bereits fest, bevor sie die erste Zeile zu Ende gesungen hatte. Zu Beginn jedes Songs sitzen die Mitglieder der Jury sitzen mit dem Rücken zur Bühne, hören nur die Stimmen der Kandidaten. Gefällt ihnen, was sie hören, drehen sie per Druck auf einen Buzzer ihren Stuhl um, holen das Talent in ihr Team und damit in die nächste Runde. Rea Garvey hörte nur wenige Töne, bis er sich dafür entschied.

Von Nico Santos erkannt

„Man sieht im Video, wie sehr ich mich gefreut habe, als er gedrückt hat“, sagt Krüger. „Da ist eine Last abgefallen.“ Kurz darauf drehte sich auch noch Nico Santos um – und Joy Krüger stand vor einem Problem. Eigentlich sei sie sich vorher sicher gewesen, ins Team von Nico Santos zu wollen. Und der Singer-Songwriter wusste sie auch direkt zu überraschen: „Joy, können wir uns kennen?“, fragte er – Krüger hatte sich mit einem Video beworben, auf dessen Tour ein Lied mit Santos singen zu dürfen. „Ich habe seither nichts mehr gehört und hätte nicht gedacht, dass er das Video überhaupt gesehen hat“, sagt sie.

Trotzdem reichte Santos Reaktion nicht, um die Nachwuchssängerin ins Team zu holen. Denn Rea Garvey setzte noch einen drauf. „Rea, sing mit ihr“, rief Moderator Thore Schölermann aus dem Hintergrund in Richtung Juror – und der Sänger folgte dem, gemeinsam sangen sie eine Zugabe des Roxette-Klassikers. „Er hat kurz gezögert, weil der Song für eine Frau geschrieben ist und nicht in seiner Range liegt“, erinnert sich Joy Krüger. „Umso krasser fand ich, dass er es trotzdem gemacht hat.“

Sich für Team Rea zu entscheiden war dann eine „Herzensentscheidung“, wie die Sängerin es nennt. „Ich war zwiegespalten. Es war ein Riesending für mich, dass Nico mich erkannt hat“, erinnert sie sich. „Aber es war auch ein magischer Moment, gemeinsam mit Rea zu singen.“ Am Ende machte sie es, wie ihr Song es vorgab – sie hörte auf ihr Herz.

Großen Jubel über all das gab es im Freiberger Gemeindesaal – dorthin hatte Vater Krüger für die Ausstrahlung der ProSieben- und Sat1-Sendung knapp 100 Leute zum Public Viewing eingeladen. „Die Stimmung war Bombe, bei beiden Buzzern sind alle ausgerastet“, erzählt Joy Krüger. „Es war wirklich schön zu sehen, wie viel Rückhalt und Liebe ich von Freunden und Familie bekomme.“ Sie selbst sah ihren Auftritt am Freitag übrigens auch zum ersten Mal, seit sie in Berlin auf der Bühne stand.

Volles Haus beim Public Viewing im Freiberger Gemeindesaal. Foto: privat

Voller Adrenalin sei sie damals gewesen, deshalb könne sie sich auch an kaum mehr etwas erinnern. „Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen, war noch präsent. Alles andere nicht“, sagt sie. „Mich selbst zu sehen, war im ersten Moment befremdlich, aber dann super emotional.“

Die zweite Runde der Castingshow ist schon abgedreht, ausgestrahlt wird sie ab Ende Oktober. Wie es ihr ergangen ist, darf Joy Krüger deshalb noch nicht verraten. Allein die Proben für die Show habe sie sehr genossen – schließlich war auch ihr Coach Rea Garvey dabei. „Mit ihm zu arbeiten, war eine Ehre.“ Und vielleicht steht sie bald ja doch noch mit Nico Santos auf der Bühne. Der spielt am 6. November in Stuttgart.