Die „Tatort“-Kommissare Robert Karow und Nina Rubin. Foto: rbb/G. Mühle

Der Berliner „Tatort“-Team der ARD handelt von Luxussanierungen und steigenden Mieten. Die Kommissare ermitteln in „Die dritte Haut“ bei Immobilienhaien und verschreckten Mietern.

Berlin - Wohnungsnot ist ein viel diskutiertes Problem, in München, Hamburg und Stuttgart schon lange, seit einigen Jahren auch in Berlin. Der in der Hauptstadt durchgesetzte Mietendeckel wurde kürzlich vom Gericht gekippt, nun drohen Nachzahlungen und Mieterhöhungen. Es wird protestiert und nach Zwangsenteignung gerufen. „Die dritte Haut“ ist ein „Tatort“ zum Thema.

Vor einem Mietshaus liegt der tote Sohn von Gülay Ceylan (Özay Fecht), der Chefin eines kleinen Familienunternehmens. Sie will das Haus sanieren und teuer wieder loswerden. Der Sohn hatte tags zuvor eine Wohnung zwangsräumen lassen. Die Bewohner – ein Busfahrer (Peter René Lüdicke) mit Frau und Kindern – hausen jetzt in einer Notunterkunft.

Sozialreportage mit Todesfall

Ein Blogger, der im Haus wohnt, dokumentiert den Rausschmiss. Auch andere – eine alleinerziehende Mutter sowie eine Dame, die seit Jahrzehnten im Gründerzeithaus lebt – fürchten, ihre Bleibe zu verlieren und in Berlin keine bezahlbare Wohnung mehr zu finden.

Motive sind also vorhanden. Aber auch in der Familie und der Firma der Immobilienhändlerin gibt’s kriminelle Energie. Das erfahren die Ermittler Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke), wenn sie nicht gerade heißen Sex haben, sondern mit Coronamaske herumlaufen und Leute befragen. Weil dies hier eher eine Art Sozialreportage mit Todesfall ist, eignet sich der Krimi hervorragend auch für Leute, die Marx mögen, Krimis mit viel Blut hingegen nicht so sehr.

Sonntag, 20.20 Uhr, ARD.