Thorsten Lannert (Richy Müller, li.) und Sebastian Bootz (Felix Klare) befragen Laura Rensing (Tatjana Nekrasov), die den Wagen gereinigt hat, mit dem der Unfall passiert sein könnte. Foto: SWR/Benoît Linder

Wir haben „Der Mörder in mir“ gesehen über einen feigen Anwalt, der Fahrerflucht begeht – weil er weiß, wie man seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann.

Was taugt „Der Mörder in mir “? Der neue „Tatort “ aus Stuttgart im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Ein Mörder ist Ben Dellien (Nicholas Reinke) sicher nicht. Aber als der erfolgreiche Anwalt einen Fußgänger auf der verregneten Landstraße überfährt, reagiert er feige und haut ab.

Zahl der Leichen 1

Stichwort Alle gehen über Leichen, um ihre Haut zu retten. Das scheint die Botschaft von „Der Mörder in mir“ zu sein. Dass der Fluchtfahrer sogar einen Unfall provoziert, um die Spuren an seinem Auto zu überdecken, und den Wagen dann noch auf dem Schrottplatz abfackelt – da kann man den Polizisten nur zustimmen: „Hätt ich ihm gar nicht zugetraut, dem braven Herrn Dellien.“

Zufälle Beim Unfall bleibt die Baseballkappe des Opfers am Heckscheibenwischer hängen. Der Fahrer legt sie in den Kofferraum. In der Autoreinigung arbeitet nicht nur eine Bekannte, sondern die behält die Kappe versehentlich. Etwas zu viele abstruse Zufälle. Und dann bekommt die Bekannte natürlich noch eine Zeitung in die Hände und erkennt die Kappe als die des Opfers . . .

Unser Fazit Ein arg konstruierter Krimi, der wie so oft im „Tatort“ anprangert, dass es in diesem Land keine Gerechtigkeit gebe. Weil dieser platte Populismus so vielleicht nicht haltbar ist, hat der Drehbuchautor dann doch am Ende offengelassen, ob einer wie Dellien hierzulande tatsächlich ungeschoren davonkommt.

Spannung Note 3 -; Logik Note 2