Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) befragen die mysteriöse Hausdame Elena Zelenko (Wieslawa Wesolowska). Foto: SWR/Benoît Linder

In „Was wir erben“ hatte das Schwarzwälder Team Tobler und Berg an einer Schokoladenfabrikantenfamilie zu knabbern. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Freiburg - Was taugt „Was wir erben“? Der neue „Tatort“ aus Freiburg in unserem Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Eine Fabrikantenwitwe kommt zu Tode, und der Erbenstreit bricht los. Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) ermitteln, ob und von wem der vielen dazu Motivierten gemordet wurde.

Zahl der Leichen Zwei

Vorbild Eine vornehme Villa, Herrschaften und Bedienstete unter einem Dach, ein gut versteckter Mord, Alibis, Motive und Lügen, die Polizei im Haus – ja, „Was wir erben“ ist im Grunde ein britischer Landhauskrimi. Der Kinohit „Knives out“ hat gezeigt, dass diese Knobelstücke aus Agatha Christies Tagen aufgefrischt noch immer prima funktionieren können.

Verdruckst Leider spielen der Autor Patrick Brunken und die Regisseurin Franziska Schlotterer nicht offen mit der britischen Krimiklassik. Die scheint eine Verlegenheitsform, die man hinter großen Anliegen verstecken will. Über die Tücken des Erbrechts und das Unrecht der Zwangsarbeit wird trocken dahergeredet.

Erkenntnistiefe „Das Erbrecht ist kompliziert, vor allem im Streitfall“, weiß Berg. Später weitet noch Tobler unseren Horizont: „Erben ist immer ungerecht. Viel erben doch nur die, die vorher schon viel hatten.“ Klüger wird’s nicht.

Bewundernswert Vor allem Berg ist angezogen wie ein mit Lumpen winterfest gemachter Rasenmäher. Trotzdem steht er selbstbewusst unter besseren Leuten: Weniger Textilshoppen hilft dem Planeten.

Unser Fazit Tobler und Berg weichen nach eher kontroversen Auftritten aus der Schusslinie. Resultat: Langeweile.

Spannung Note 4; Logik Note 4