Verdi versucht, immer wieder Unruhe mit Protestaktionen zu erzeugen. Foto: dpa/Bodo Marks

Die Gewerkschaft Verdi legt im Tarifkonflikt nach: An diesem Freitag kommt es zu weiteren Warnstreiks im baden-württembergischen Handel. Das Einlenken der Arbeitgeber reicht vielen Beschäftigten noch nicht.

Im Tarifkonflikt des baden-württembergischen Einzelhandels sowie des Großhandels ruft die Gewerkschaft Verdi für diesen Freitag erneut in mehreren Städten des Landes zu ganztägigen Warnstreiks auf. Aktionen soll es in Stuttgart und Umgebung, Reutlingen, Göppingen, Mannheim-Heidelberg, Karlsruhe-Pforzheim, Ulm, Freiburg und Konstanz geben.

Auch mehrere Edeka-Lager betroffen

Im Visier hat die Gewerkschaft unter anderem die Unternehmen Kaufland, H&M, Ikea, Galeria Karstadt Kaufhof, Primark, Zara und Obi. Zudem wird im Großhandel an mehreren Edeka-Lagerstandorten gestreikt. Betroffen sind die Lager in Heddesheim, Ellhofen und Balingen sowie eine Edeka-Foodservice-Filiale in Schorndorf.

Etwa 250 Streikende gehen am Vormittag im Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt und treffen sich zur Abschlusskundgebung am Karlsplatz.

Die jüngsten Aktionen hatte es vor zwei Wochen gegeben. Die zweite Verhandlungsrunde im Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg war am 17. Mai ergebnislos zu Ende gegangen. Verdi fordert eine Erhöhung der Entgelte um 15 Prozent über zwölf Monate, die Verdoppelung der Sozialzulagen sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages.

Nächste Verhandlungsrunde erst in zwei Wochen

Der Einzelhandelsverband bietet bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Erhöhung der Gehälter um insgesamt 7,5 Prozent in drei Stufen an. Zudem sollen die rund 490 000 Beschäftigten im Südwesten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1000 Euro erhalten. Ferner wird die Möglichkeit für ein tarifliches Basisentgelt eröffnet. Demnach sollen die Stundenlöhne unmittelbar mit der ersten Lohnerhöhung auf mindestens 13 Euro angehoben werden. Am Ende der Laufzeit solle der unterste tarifliche Stundenlohn bei 13,59 Euro liegen, so die Arbeitgeber.

Die nächsten Verhandlungen des Einzelhandels stehen in dritter Runde am 23. Juni an – im Großhandel geht es am 19. Juni weiter.