Auch in dieser Woche setzen sich die IG-Metall-Mitglieder bei Warnstreiks und Kundgebungen für die Acht-Prozent-Forderung ein. Foto: dpa/Oliver Dietze

Der IG-Metall-Vorstand spricht sich für einen ernsthaften Versuch einer Piloteinigung im Südwesten aus. Bei einem Fehlschlag am Donnerstag in Ludwigsburg droht aber schon bald die Eskalation.

Mit einer knappen Mitteilung hat die IG Metall am Montagabend den Weg für einen Einigungsversuch in Baden-Württemberg freigemacht. In der fünften Runde soll am Donnerstagnachmittag in Ludwigsburg ein ernsthafter Anlauf für einen Pilotabschluss in der Metall- und Elektroindustrie unternommen werden. Auch die Option, schon jetzt zur Urabstimmung über einen Arbeitskampf aufzurufen oder Ganztagesstreiks einzuleiten, stand vor der Vorstandssitzung in Frankfurt im Raum.

Offenbar ein Signal vom Südwestmetall-Verhandlungsführer erhalten

„Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen“, sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann. „Das werden sie nur tun, wenn wir den Druck aufrechterhalten – deshalb rufen wir auch in dieser Woche bundesweit zu Warnstreiks auf.“ Bezirksleiter Roman Zitzelsberger hatte vor einer Woche ein Signal der Kompromissbereitschaft seitens der Arbeitgeber verlangt, damit sich der Vorstand für weitere Verhandlungen ausspricht. Im Kern fordert die IG Metall eine deutliche prozentuale Lohnerhöhung neben der Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro. Dieses Zeichen hat ihm Südwestmetall-Verhandlungsführer Harald Marquardt demzufolge gegeben.

„Sollten die Verhandlungen am Donnerstag erneut ergebnislos verlaufen, wird der Vorstand der IG Metall umgehend über das weitere Vorgehen beraten“, deutet die Gewerkschaft an, dass es dann schon nächste Woche zu einer Eskalation kommen könnte. Wie hoch die Streikbereitschaft ist, hat am Montag ein weiteres Mal die Porsche-Belegschaft gezeigt: Nachdem bei den Kundgebungen am 2. und 7. November insgesamt 5500 Metaller ihre Arbeit niedergelegt hatten, verließen nun 3500 Warnstreikende der Früh- und Normalschicht ihren Arbeitsplatz. „Wir haben jetzt die dritte Veranstaltung bei Porsche gehabt, und die Beteiligung wie in dieser Tarifrunde war so hoch wie nie“, mahnte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Buck. „Der Arbeitgeber muss sich bewegen, sonst ziehen wir unsere Konsequenzen.“ Im Blick hat er auch seinen eigenen Arbeitgeber, der in den Verbandsreihen Einfluss auf die Verhandlungsführung nehmen möge, den Tarifkampf nicht ausufern zu lassen.