Möglicherweise können die Metaller ihre Fahnen und Streikwesten bald wieder einpacken. Foto: dpa/Jens Büttner

Der Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie könnte an diesem Donnerstag in Ludwigsburg beigelegt werden. Zumindest haben beide Seiten ein Entgegenkommen an entscheidenden Punkten signalisiert.

Sie sind noch nicht ganz durch und können noch scheitern. Doch der Wille der baden-württembergischen Tarifparteien, an diesem Donnerstag in Ludwigsburg die Metalltarifrunde abzuschließen und eine Eskalation zu verhindern, ist unverkennbar. Beginn ist um halb drei im Forum am Schlosspark, und aus dem Gewerkschaftslager wird kolportiert, man könne bereits vor Mitternacht fertig sein, zumal es diesmal ja „nur“ um das Geld geht. Dies mag auf der Gegenseite aber niemand bestätigen.

Ohnehin halten sich beide Seiten mit offiziellen Stellungnahmen zurück, um den möglichen Kompromiss jetzt nicht noch mit unbedachten Äußerungen zu gefährden. Klar ist jedoch, dass seit der vierten Verhandlungsrunde vor gut einer Woche in Böblingen ein Ruck durch die Verhandlungen gegangen ist. Demzufolge haben sich beide Seiten ein Entgegenkommen in den zentralen Punkten versichert. Die IG Metall legt wegen der Inflation vor allem Wert auf eine deutliche Erhöhung der Lohntabellen – ihre offizielle Forderung beträgt acht Prozent. Im Abschluss enthalten wäre aber auch – mutmaßlich in mehreren Häppchen serviert – eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.

Entscheidende Gremien halten sich bereit

Die Arbeitgeber sehen die Notwendigkeit einer längeren Laufzeit bis weit in das Jahr 2024 hinein und pochen auf eine Differenzierung je nach Wirtschaftskraft der Unternehmen. Unter diesen Bedingungen wurden offenbar Ausgangspunkte für die finalen Verhandlungen gefunden. Dem Vernehmen nach halten sich die jeweiligen Gremien sowie die Chefs von IG Metall und Gesamtmetall bereit, um einem Abschluss ihren Segen zu geben und dann auch zu präsentieren.