Kuss im Sonnenschein – Gratisdiät und Wellnessprogramm in einem Foto: imago/blickwinkel

Abstandsregeln und Maskenpflicht: Für Liebende war die Coronapandemie eine schwere Zeit. Zum Weltkusstag erklären wir, was ein Schmatzer so alles bewirken kann – und wie Sie besser küssen.

„So ein Kuss kommt von allein. Nur verliebt braucht man zu sein“, sangen einst die Comedian Harmonists . Ganz so leicht ist die Sache leider nicht – vor allem in Zeiten von Corona. Zum Weltkusstag ein paar Dinge, die Sie über das Knutschen wissen sollten, löst ein Kuss doch weit mehr aus als nur Schmetterlinge im Bauch.

Ein Kuss kann allergische Reaktionen mindern

Der Kuss ist ein wahrer Tausendsassa: Er lässt den Blutdruck steigen und treibt den Puls in die Höhe, senkt den Cholesterinwert, trainiert die Lunge, lindert Schmerzen, baut Stress ab, löst Verspannungen und kann – einer Studie des japanischen Allergologen Hajime Kimata zufolge – sogar allergische Reaktionen mindern. Auch dem Immunsystem hilft ein Kuss: Nach Angaben der Krankenkasse AOK werden während eines zehnsekündigen Kusses bis zu 80 Millionen Bakterien übertragen, was die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisiert. Und da beim Küssen 34 Gesichtsmuskeln beansprucht werden, strafft so ein Schmatzer auch noch die Gesichtshaut. Resultat: weniger Falten, strahlender Teint. Zum Knutschen!

Küssen ist intensiver als Geschlechtsverkehr

Ein Kuss – und schon spielt der Körper verrückt: Dopamin, Serotonin und Oxytocin fluten den Organismus und verursachen Glücksgefühle. Ein Kuss dient auch als Gradmesser für den Zustand einer Beziehung, sagt der Psychologe und Kussforscher Wolfgang Krüger. Küssen sei das Erste, was eingestellt werde, wenn sich ein Paar auseinanderlebe. Lange vor dem Sex, denn Küssen sei intensiver als Geschlechtsverkehr, schließlich seien alle fünf Sinne beteiligt: Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten.

Paare, die regelmäßig Küsse und Zärtlichkeiten austauschen, sind deutlich zufriedener, denn ohne Nähe, Leidenschaft und das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden, ist eine Beziehung herzlich wenig wert.

Endlich eine Diät, die Spaß macht!

In den 80er Jahren dauerte ein Kuss im Schnitt 5,5 Sekunden, heute sind es mehr als zwölf Sekunden. Gut so, denn Küssen macht nicht nur fit, sondern auch schlank: So werden bei einem normalen Kuss rund zwölf Kalorien verbrannt, bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss sind es sogar 20 Kalorien. Das mag nach wenig klingen, doch mit ein paar innigen Küsse verbrennen Sie mal eben einen Schokoriegel. Ein „Laster“ hebt das andere auf, besser geht’s kaum.

Es hat durchaus seine Gründe, warum Mick Jagger auch mit 78 Jahren die Bühne rockt. Die Liebe zum Kuss ist einer davon. Endlich eine Diät, die Spaß macht. Apropos: Der Weltrekord für den längsten Kuss liegt bei 58 Stunden und 35 Minuten. Also los, es gibt viel zu tun!

Unfallfrei küssen muss man lernen

100 000 Küsse verteilt der Menschen in seinem Leben. Doch Knutschen will gelernt sein. So gaben bei einer Parship-Umfrage 53 Prozent der befragten Frauen an, dass eine schlechte Kusstechnik ein Albtraum für sie wäre. Die Männer zeigten sich da weniger wählerisch, gerade mal 14 Prozent der Befragten hielten einen schlechten Kuss für ein Problem. Immerhin: 70 Prozent der Menschen neigen den Kopf beim Küssen automatisch nach rechts, womit zumindest das Problem mit den kollidierenden Nasen gelöst wäre. Die restlichen 30 Prozent lernen es auf die harte Tour. Eine weitere Umfrage ergab, dass 17 Prozent der Befragten ihre Kusstechnik als sehr gut einschätzen, weitere 56 Prozent als gut. Hoffentlich stimmt’s.

Wie sieht der perfekte Kuss aus?

Die wichtigste Regel für den perfekten Kuss lautet: Kopf abschalten! Die zweitwichtigste: langsam anfangen. Hektik und Übereifer töten jede Stimmung. Ihrem Gegenüber gleich die Zunge in den Hals zu stoßen ist also keine gute Idee. Gleichwohl ist voller Einsatz gefragt, der sich jedoch an den Umständen und Ihrem Partner orientiert.

Legen Sie Pausen ein, schauen Sie einander in die Augen. Auch an der Unterlippe zu knabbern kann Ihr Gegenüber in Fahrt bringen. Hals, Nacken und Ohrläppchen bitte nicht vergessen, wobei beim Ohr Vorsicht angebracht ist: Ein Kuss direkt auf das Ohr kann bis zu 130 Dezibel laut sein, was einem Düsenjet entspricht. Also Obacht, der Kuss soll schließlich nicht mit einem Hörsturz enden.