Wohnen ist Grundbedürfnis eines jeden Menschen, dass es zu befriedigen gelte – das betont der Vorstand der Erlacher Höhe, Wolfgang Sartorius, besonders am 11. September, dem Tag der Wohnungslosen.
Bei einer Sache ist sich Wolfgang Sartorius ganz sicher, nämlich darüber, dass Wohnen ein Menschenrecht ist, über das nicht debattiert werden darf. „Man kann über vieles diskutieren, aber eine Sache steht im sozialen Rechtsstaat unverrückbar fest: Wohnen ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen und elementare Voraussetzung, um ein gelingendes Leben führen zu können; es darf weder eine Frage des Marktes noch politischer Beliebigkeit sein“, sagt der geschäftsführende Vorstand der Erlacher Höhe.
Der eklatante Mangel an Wohnraum ist das beherrschende Thema
Am 11. September, dem Tag der Wohnungslosen, ist es ihm jedes Jahr besonders wichtig, auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen und auf Verbesserungen zu drängen. Die Erlacher Höhe und ihre Verbände nutzen den Jahrestag, um auf die Lebenslage wohnungsloser Menschen aufmerksam zu machen. Zentrales Thema ist dabei der eklatante Mangel. „Wer einmal wohnungslos ist, hat im Wettbewerb um den knappen Wohnraum derzeit kaum Chancen“, sagt Wolfgang Sartorius. Es sei deshalb unerlässlich, dass Bund und Land ganz massiv in den sozialen Mietwohnungsbau investieren und sicherstellen, dass bei allen Vorhaben im Geschosswohnungsbau mindestens ein Drittel kostengünstiger Wohnraum für Menschen ohne Wohnung oder mit niedrigem Gehalt geschaffen werde, so der Vorstand der Erlacher Höhe.
Bezahlbarer Wohnraum als zentrale Frage sozialer Gerechtigkeit
Mit seiner Aussage „Wohnen ist schlicht ein Menschenrecht“ schließt sich Sartorius als Vorsitzender des Fachverbands für Wohnungsnotfallhilfe im Diakonischen Werk Württemberg der Position der Diakonie Deutschland an, bezahlbare Wohnungen seien zentrale Frage sozialer Gerechtigkeit. In voller Härte trifft der Mangel an bezahlbarem Wohnraum laut Sartorius wohnungslose Menschen. „Wer erst einmal in die Notlage Wohnungslosigkeit geraten ist, also nicht mehr über einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügt, hat derzeit kaum Chancen, die Notlage zu überwinden.“
Dabei weiß der geschäftsführende Vorstand der Erlacher Höhe aus langjähriger Erfahrung, dass Wohnungslosigkeit jeden treffen kann. Aus der Vergangenheit kann er deshalb auch gut gelungene Beispiele benennen, in denen ehemals wohnungslose Menschen wieder verlässliche und gute Mieter werden. „Zumal die Miete, soweit kein Erwerbseinkommen vorliegt, sowieso über das Bürgergeld abgesichert ist“, sagt Sartorius.
Zusätzlich begleitet die Erlacher Höhe Menschen auch in Mietwohnungen weiterhin ambulant. „Ich kann also nur an alle Vermieter appellieren, sich ein Herz zu fassen und Betroffenen einen Chance zu geben.“ Zudem gelte es bundesweite Mindeststandards in kommunalen Obdachloseneinrichtungen sicherzustellen. „In den kommunalen Notunterkünften leben wohnungslose Menschen oft auf engstem Raum, teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen. Dabei ist die ordnungsrechtliche Unterbringung für die Betroffenen oft keine Übergangslösung, sondern ein Dauerzustand.“