Ein russischer Soldat im Theater von Mariupol: ein Symbol für russische Kriegsverbrechen. Foto: AFP/Alexander Nemenov

Russlands Armee hat ihre Angriffe in der Ostukraine verstärkt. Kiew plant für das Frühjahr eine Gegenoffensive. Eine Verhandlungslösung ist nicht in Sicht. Fällt die Entscheidung auf dem Schlachtfeld? Die Perspektiven für das zweite Kriegsjahr sind düster.

Das Töten wird so bald nicht enden. Da gibt sich Wolfgang Richter keinen Illusionen hin. „Moskau und Kiew haben den festen Willen, den Krieg fortzusetzen“, erklärt der Oberst a. D., der nach seiner Zeit in der Bundeswehr bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit Fragen der Rüstungskontrolle befasst war. Richter kann also die militärischen wie die politischen Perspektiven beurteilen. Kurz vor Beginn des zweiten Kriegsjahrs in der Ukraine hält er einen Waffenstillstand oder gar eine Friedenslösung für wenig wahrscheinlich. „Beide Seiten bereiten sich auf Großoffensiven vor.“ Jede internationale diplomatische Initiative wäre demnach in der aktuellen Lage chancenlos. Aber wie wahrscheinlich ist eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld? Konkret sind derzeit vor allem drei Szenarien denkbar: