Bei der Widmung der Mannschaftsaufstellung hat Stephan Christen einer verstorbenen Person gedacht, die der rechten Szene angehörte. Foto:  

In einer Stadiondurchsage des SV Waldhof Mannheims war ein Mann gewürdigt worden, der in der NPD engagiert gewesen ist. Jetzt zieht der Verein daraus dauerhafte Konsequenzen.

Als Folge des Eklats um die Stadiondurchsage im DFB-Pokal hat Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim neue Regeln für Würdigungen aufgestellt und Widmungen an Nicht-Vereinsmitglieder untersagt. Der Ehren- und Ältestenrat habe beispielsweise festgelegt, dass „Grußbotschaften jeglicher Form ausschließlich Mitgliedern des SV Waldhof Mannheim“ vorbehalten seien, teilte der Club am Mittwoch mit. Wünsche auch für Trauerflors und Schweigeminuten sollen demnach künftig mit dem Ehren- und Ältestenrat abgestimmt werden. Die Regeln sollen bei der nächsten Mitgliederversammlung in die Vereinssatzung aufgenommen werden, kündigten die Mannheimer an.

Hintergrund ist der Vorfall beim Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal in der vergangenen Woche. Stadionsprecher Stephan Christen hatte die Aufstellung der Partie gegen den 1. FC Nürnberg zwei gestorbenen Personen gewidmet, einem Bericht der „Rheinpfalz“ zufolge soll eine davon lange stark in der NPD engagiert gewesen sein. Als Folge war der Stadionsprecher zurückgetreten. Von rechtsradikalem Gedankengut hatten sich der Verein und Christen explizit distanziert.