Mijo Tunjic zeigt nach seiner Einwechslung eine starke Vorstellung und erzielt zwei Tore. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Die Stuttgarter Kickers erledigen mit einem 3:0 gegen den FV Lörrach-Brombach ihre Hausaufgaben und sind nach dem 0:0 des SGV Freiberg gegen den FSV 08 Bissingen punktgleich mit dem Spitzenreiter. Das Duell um den Direktaufstieg wird immer spannender.

Dieser Zweikampf um den Direktaufstieg ist nichts für schwache Nerven. Drei Spieltage vor Saisonende hat Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers mit dem 3:0 (0:0) gegen Schlusslicht FV Lörrach-Brombach zum SGV Freiberg nach Punkten aufgeschlossen. Der Spitzenreiter spielte daheim gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen 0:0 und steht nur noch wegen der um 16 Treffer besseren Tordifferenz auf dem Platz an der Sonne. „Es bleibt eng, wir haben noch dreimal die Chance, vorbeizuziehen. Wenn es sein muss, am letzten Spieltag“, sagte Kickers-Trainer Mustafa Ünal.

Dicklhuber verschießt Elfmeter

Die Kickers erledigten vor 2020 Zuschauern im Gazi-Stadion auf der Waldau ihre Hausaufgaben gegen den Tabellenletzten – taten sich allerdings vor der Pause schwer. Torjäger Kevin Dicklhuber (16 Saisontreffer) vergab in der 44. Minute sogar einen an ihn selbst verursachten Foulelfmeter. FV-Keeper Dominik Lüchinger hielt den Ball, genauso wie den Nachschuss von Mohamed Baroudi.

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Nach der Pause spielten die Blauen geduldig weiter, und es zeigte sich, wie wichtig es ist, einen Mann wie Mijo Tunjic auf der Bank zu haben. Der für Baroudi eingewechselte Joker erzielte erst auf Vorlage von Ivo Colic mit einem starken Schuss aus elf Metern das 1:0 (56.), dann legte er mit einem platzierten Fernschuss (71.) zum 2:0 nach – sein neuntes Saisontor. Zuvor hatte allerdings Kickers-Keeper Ramon Castellucci bei einem Kopfball von Thibault Francois Herve Lency (63.) sein ganzes Können aufbieten müssen, um den Ausgleich zu verhindern. Den Deckel drauf machte ein weiterer Einwechselspieler – Marian Riedinger traf per Fallrückzieher zum 3:0 (86.). Es war das 16. Jokertor der Blauen in dieser Saison, damit haben sie den aus der Saison 2001/02 stammenden Vereinsrekord gebrochen.

Pokalfinale steht an

„Es war ein Geduldsspiel, aber meine Mannschaft hat den Kopf nicht verloren“, freute sich Ünal. Diese Nervenstärke ist gerade im Endspurt des Titelrennens gefragt. Doch die nächste Aufgabe hat eher den Charakter eines Bonusspiels. Am 21. Mai (16.15 Uhr) geht es im WFV-Pokal-Finale gegen Regionalligist und Titelverteidiger SSV Ulm 1846. Für den Ligarivalen SGV Freiberg steht im Kampf um den Direktaufstieg in die Regionalliga die Hürde beim Tabellendritten 1. Göppinger SV auf dem Programm.

Aufstellung Kickers

Castellucci – Polauke, Zagaria, Kolbe (82. Leist), Kammerbauer – Blank (73. Riedinger), Campagna, Colic (65. Braig) – Riehle, Dicklhuber, Baroudi (46. Tunjic).

Restprogramm Kickers und SGV Freiberg

21. Mai, WFV-Pokal-Finale (16.15 Uhr): Kickers – SSV Ulm 1846

21. Mai, 14 Uhr: 1. Göppinger SV – SGV

25. Mai, 19 Uhr: FC Nöttingen – Kickers

28. Mai, 15.30 Uhr: Kickers- SV Oberachern, 15.30 Uhr: SGV – FV Lörrach-Brombach

4. Juni, 15.30 Uhr: SF Dorfmerkingen – Kickers, 15.30 Uhr: FC Nöttingen – SGV

Aufstiegsrunde

Neben den drei Meistern der Oberligen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz/Saar und Hessen, ermitteln die Vizemeister der Staffeln einen vierten Aufsteiger in die Regionalliga Südwest. Gespielt wird in einer einfachen Punktrunde „Jeder gegen Jeden“, bei der jeder Teilnehmer jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel absolviert. Der Erstplatzierte der Punktrunde steigt auf. Eine Auslosung der Spielkommission ergab, dass im ersten Aufstiegsspiel am Mittwoch, 8. Juni, der Vizemeister der Oberliga Baden-Württemberg Heimrecht hat gegen den Vizemeister der Hessenliga. Die Zusammensetzung des zweiten und dritten Aufstiegsspiels (Samstag, 11. Juni und Dienstag, 14. Juni) ist abhängig vom Ergebnis des ersten Spiels. Der Verlierer des ersten Spiels spielt direkt im zweiten Spiel. Bei einem Unentschieden bestreitet der Teilnehmer der Oberliga Baden-Württemberg ebenso das zweite Spiel auswärts und der Teilnehmer der Hessenliga das dritte Aufstiegsspiel zuhause (jeweils gegen den Teilnehmer aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar).

Voraussetzungen

Entscheidend für die Teilnahme an den Aufstiegsspielen ist jedoch, dass sich die Vereine bzw. Kapitalgesellschaften nach Beendigung der Oberligen auf einem der ersten vier Plätze befinden. Befindet sich innerhalb einer Oberliga kein Teilnehmer, welcher eine Zulassung zur neuen Saison beantragt hat, unter den ersten vier, so steigt kein weiterer Bewerber aus dieser Liga auf. Demnach würde der vierte Aufsteiger in einem Hin- und Rückspiel der qualifizierten Teilnehmer der anderen Oberligen ermittelt werden. (red)