Markus Obernosterer bejubelt sein goldenes Tor, im Hintergrund freut sich Vorlagengeber Mohamed Baroudi mit Nico Blank (li.). Foto: Baumann/Julia Rahn

Erstes Heimtor, erster Heimsieg: Im dritten Anlauf hat es für Fußball-Oberligist Stuttgarter Kickers mit einem Erfolgserlebnis im Gazistadion geklappt. Die Joker sorgen für das 1:0 gegen die Sport-Union Neckarsulm.

Stuttgart - Für ihr erstes Heimtor in dieser Fußball-Oberligasaison haben die Stuttgarter Kickers exakt 246 Minuten gebraucht. Als mit dem Schlusspfiff klar war, dass der Treffer von Markus Obernosterer (66.) gegen die Sport-Union Neckarsulm zum ersten Saisonsieg im Gazistadion reichen würde, feierten die Fans im B-Block die Mannschaft, als sei sie schon aufgestiegen. „Das war ein extrem geiles Spiel unter Flutlicht, mit vielen Emotionen und Leidenschaft, in dem uns die Fans fantastisch unterstützt haben“, sagte der Siegtorschütze aus Österreich. Der ebenfalls eingewechselte Mohamed Baroudi hatte die punktgenaue Vorarbeit geleistet. „Es ist ein Privileg, mit solchen Spieler von der Bank nachlegen zu können“, sagte Trainer Ramon Gehrmann.

2200 Zuschauer im Gazistadion

Nach der dreiwöchigen Corona-Zwangspause taten sich die Kickers vor 2200 Zuschauern schwer, ins Spiel zu kommen. Einstellung und Kampfeswille stimmten von der ersten Minute an, doch der Rhythmus fehlte, der Spielaufbau war fehlerhaft, die Abstimmung unzureichend: die Außenverteidiger standen zu tief, und die Abstände in der Mittelfeldraute passten nicht. „Wir hatten vor der Pause sogar ein kleines Chancenplus und haben den Kickers einen Riesenkampf geboten“, sagte Neckarsulms Trainer Marcel Busch.

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Aus der Kabine kamen die Blauen aber mit viel mehr Wucht. Durch die offensiven Joker Obernosterer und Baroudi kam zusätzlich Tempo, spielerische Klasse und insgesamt neuer Schwung in die Aktionen. Zudem machten die Kickers den deutlich konditionsstärkeren Eindruck. „Es war eine Frage der Zeit, bis wir treffen. Am Ende hätten wir auch vier oder fünf Tore machen können“, sagte Obernosterer.

Sonderlob für Malte Moos

Trainer Gehrmann verteilte dann noch ein Sonderlob an Malte Moos. „Ich picke selten einen raus, aber was Malte heute nach der Pause gezeigt hat, war sensationell.“ Und auch Kapitän Mijo Tunjic, der noch auf sein erstes Saisontor wartet, bekam eine verbale Streicheleinheit: „Mijo spielt so lange, bis er trifft. Und das wird schon beim nächsten Spiel der Fall sein.“ Das führt die Blauen am kommenden Samstag (14 Uhr) zum 1. CfR Pforzheim. Danach beginnen die englischen Wochen – mit der Zielsetzung, weiter Richtung Tabellenspitze zu klettern. Was ein hartes Stück Arbeit wird.

Aufstellung Kickers

Castellucci – Moos, Leist, Zagaria (46. Kolbe), Kammerbauer – Riehle (79. Reisig), Campagna, Dicklhuber (60. Obernosterer), Blank – Braig (59. Baroudi), Tunjic.

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