2006 feierten die Kickers ihren bisher letzten WFV-Pokal-Sieg – durch einen Endspielsieg gegen den SSV Ulm 1846 in Kirchheim/Teck. Bashiru Gambo jubelt mit dem Pott auf dem Kopf. Foto: Baumann/Baumann

Es ist das Duell zweier Traditionsclubs, es geht um einen Titel und die Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal: Im WFV-Pokal-Finale zwischen den Stuttgarter Kickers und dem SSV Ulm 1846 steckt jede Menge Brisanz. 6300 Tickets sind bereits verkauft.

Natürlich ist der Aufstieg in die Fußball-Regionalliga das oberste Ziel. Und natürlich werden sie bei den Stuttgarter Kickers an diesem Samstag auch gespannt auf das Oberliga-Ergebnis des punktgleichen Rivalen SGV Freiberg in Göppingen schauen. Das steht bereits fest, wenn die Blauen um 16.15 Uhr (Gazi-Stadion/SWR-livestream) zum WFV-Pokal-Endspiel gegen den Regionalligisten und Titelverteidiger SSV Ulm 1846 antreten. „Die Vorfreude auf das Finale ist so groß, dass wir alles andere ausblenden“, sagt Kickers-Coach Mustafa Ünal.

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Es wird ein Fußball-Feiertag auf der Waldau in einen stimmungsvollen Rahmen – 6300 Tickets waren am Freitag bereits verkauft. Der Verlierer erhält vom Verband ein Trostpflaster von 20 000 Euro, dem Sieger winken durch die Teilnahme am DFB-Pokal rund 200 000 Euro (plus Ticketeinnahmen). Die Brisanz ist groß. Im Team der Blauen stehen mit David Braig, Thomas Bromma, Luigi Campagna und David Kammerbauer vier Spieler mit einer Vergangenheit bei den Ulmer Spatzen.

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Ünal mit Ulm-Vergangenheit

Auch Trainer Mustafa Ünal war als Nachwuchscoach an der Donau tätig. Ebenso trug die inzwischen für Marketing und Sponsoring zuständige Kickers-Legende Enzo Marchese schon den schwarz-weißen Dress. Aus dem aktuellen SSV-Kader standen Keeper Christian Ortag und Tobias Rühle schon in Degerloch unter Vertrag. Pikant: Ulms Mittelfeldspieler Lukas Kiefer wechselt im Sommer zu den Kickers.

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Die Favoritenrolle liegt beim Ulmer Team von Trainer Thomas Wörle (40), der als Spieler 1998 deutscher B-Jugend-Vizemeister mit dem VfB Stuttgart wurde. „Wir müssen von Anfang an voll fokussiert sein, wenn wir Bälle herschenken, bestraft dies ein Regionalligatopteam wie Ulm sofort“, sagt Ünal. Er muss auf drei Stammkräfte verzichten: Neben den verletzten Malte Moos und Ruben Reisig fällt auch Markus Obernosterer aus: Der österreichische Mittelfeldspieler schüttete sich beim Kochen daheim glühend heißes Wasser über den Fuß.

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Unterdessen laufen die zweigleisigen Planungen der Kickers für die neue Saison weiter auf Hochtouren. Nach Offensivmann Flamur Berisha (SGV Freiberg) und Mittelfeldspieler Lukas Kiefer (SSV Ulm 1846) konnten mit den Zwillingen Leon und Loris Maier (23) vom Oberligisten TSG Backnang die externen Neuzugänge drei und vier verpflichtet werden. Loris hat in der laufenden Runde als Stürmer 17 Tore erzielt, Leon spielt im defensiven Mittelfeld oder in der Abwehr. Zudem steht Stürmer David Braig vor einer Vertragsverlängerung in Degerloch.

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Doch zunächst gilt die volle Konzentration dem Pokal-Finale. Für die Kickers wäre es der dritte Cupsieg auf württembergischer Ebene. Zuletzt klappte dies 2006 in Kirchheim/Teck mit einem 7:6 nach Elfmeterschießen – gegen den Finalgegner von diesem Samstag, den SSV Ulm 1846.

So wollen Sie spielen

Stuttgarter Kickers Castellucci – Riedinger, Zagaria, Kolbe, Kammerbauer – Blank, Campagna, Colic – Braig, Dicklhuber, Riehle.

SSV Ulm 1846 Heimann – Allgeier, Geyer, Reichert, Guarino – Maier, Kiefer – Rochelt, Beck, Jann – Harres.

Schiedsrichter Timo Lämmle (Rommelshausen).

Tageskasse öffnet um 14.15 Uhr, das Stadion um 14.45 Uhr.

Der WFV empfiehlt aufgrund des hohen Zuschaueraufkommens dringend eine frühzeitige Anreise.

Der Zweikampf Kickers gegen SGV Freierg

Restprogramm
21. Mai, WFV-Pokal-Finale (16.15 Uhr): Kickers – SSV Ulm 1846

21. Mai, 14 Uhr: 1. Göppinger SV – SGV

25. Mai, 19 Uhr: FC Nöttingen – Kickers

28. Mai, 15.30 Uhr: Kickers- SV Oberachern, 15.30 Uhr: SGV – FV Lörrach-Brombach

4. Juni, 15.30 Uhr: SF Dorfmerkingen – Kickers, 15.30 Uhr: FC Nöttingen – SGV

Aufstiegsrunde

8. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Oberliga Baden-Württemberg (SGV Freiberg oder Stuttgarter Kickers) – Teilnehmer Hessenliga (SG Barockstadt Fulda-Lehnerz oder Eintracht Stadtallendorf).

Bei Sieg Vertreter Baden-Württemberg, dann am

11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Hessen – Teilnehmer Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (Wormatia Worms oder Eintracht Trier) und 14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz-Saar – Teilnehmer Baden-Württemberg.

Bei Unentschieden oder Niederlage Vertreter Baden-Württemberg im ersten Spiel, dann am

11. Juni (14 Uhr): Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar – Teilnehmer Baden-Württemberg und 14. Juni (19 Uhr): Teilnehmer Hessen – Teilnehmer Rheinland-Pfalz/Saar. Einer der drei Clubs schafft den Sprung in die Regionalliga. (jüf)