Das Post Theater zeigt „Spookai“ im Stuttgarter Kulturwerk. Foto: Post Theater

Beim interkulturellen Festival Made in Germany sind in den Stuttgarter Theatern spannende Schauspiel- und Tanz-Produktionen aus der ganzen Republik zu Gast.

Sogar für wohlige Gerüche ist gesorgt mit Kaffeebohnen und Zuckerwatte. Mit einem sinnlichen Spektakel wird das interkulturelle Theaterfestival Made in Germany am 16. November im Theater Rampe eröffnet. Bis zum Wochenende sind in Stuttgart besondere Gastspiele aus der gesamten Republik zu sehen. Das Schauspielhaus Bochum oder das Ballhaus Naunynstraße aus Berlin kommen, aber auch kleinere innovative Gruppen und Kollektive. Das Einzigartige an dem Stuttgarter Festival, das das Forum der Kulturen initiiert: Die Stücke wurden von Bürgerinnen und Bürgern ausgesucht. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren nach den sehenswertesten Produktionen in der Republik Ausschau gehalten und Inszenierungen ausgewählt, die sich mit dem Einwanderungsland Deutschland befassen.

Geprobt wurde im Dschungel

So sind Tanz, Schauspiel, Kinderstücke zu sehen, bei denen es um Alltagsrassismus, Kolonialismus oder Fluchterfahrungen geht, um die NSU-Morde, die Folgen des Klimawandels oder Fragen zur Identität – wobei das auch auf humorvolle Weise geschieht.

Wie steht es um den Amazonas-Regenwald?

Nach der Eröffnung in der Rampe wird „Kaffee mit Zucker?“ gezeigt, eine bildstarke Inszenierung über die Effekte des Kolonialismus. Die kolumbianische Choreografin Martha Hincapié Charry hat ihr Solo „Amazonia 2040“ während des Lockdowns im Dschungel entwickelt und verhandelt, wie es um den Amazonas-Regenwald steht. Die Berliner Produktion wird am Donnerstag, 17. November, um 19 Uhr in der Tri-Bühne aufgeführt.

Das Schauspiel Leipzig ist neue Wege gegangen und hat eine digitale Produktion erarbeitet, die am Freitag, 18. November, im Theater am Faden zu sehen ist. „Die Leiden des jungen Azzlack“ handelt von einem jungen Mann, der in Deutschland sein Abitur gemacht und studiert hat – und sich im Stück fragt, warum sein Name und sein Hintergrund vielen so wichtig sind?

Aus Jena kommt „La Codista“, ein Stück über einen Italiener, der seinen Job verloren hat und sich für andere anstellt. Marleen Scholtens Text über das Warten wird am Samstag, 19. November, um 18 Uhr im Theater La Lune präsentiert.

Made in Germany. 16. bis 20. November. Informationen unter www.madeingermany-stuttgart.de