Die Räder werden vielerorts nur wenig nachgefragt. Foto: Simon Granville

Die Stadt Steinheim steigt ebenfalls aus dem Leihrad-System aus. Jede Fahrt wurde mit fast 600 Euro subventioniert.

Zuletzt hatte Marbach wegen der mageren Resonanz den Ausstieg aus dem Leih-System RegioRadStuttgart beschlossen. Nun zog Steinheim nach. Der Gemeinderat gab grünes Licht, die Reißleine zu ziehen und zum nächstmöglichen Zeitpunkt dem Programm den Rücken zu kehren.

In Kleinbottwar wurde kein einziges Rad geliehen

Für Bürgermeister Thomas Winterhalter und die Fraktionen war die Entscheidung alternativlos. Zu groß sei das Defizit, das die Stadt ausgleichen müsse. Die nackten Zahlen für 2022 sind in der Tat ernüchternd. Die Auslastung war bei insgesamt nur 17 Ausleihvorgängen im Grunde desaströs. An der Station im Stadtteil Kleinbottwar wurde kein einziges Rad bewegt. Und das machte sich dann eben auch finanziell bemerkbar, weil die Einnahmen fehlten. Jede einzelne Fahrt wurde mit fast 600 Euro bezuschusst. „Uns fehlt auch die Fantasie, dass es in absehbarer Zeit besser werden sollte“, sagte Winterhalter. Zumal mit Marbach und seinem Bahnhof nun eine Andockstation fehle. Es sei schade, jetzt auszusteigen, weil man die Mobilitätswende vorantreiben wolle. Aber das System funktioniere schlicht nicht vor Ort.

Ebenfalls überschaubar, aber immerhin leicht steigend sind die Ausleihzahlen in Kornwestheim, wo das Thema nun im Ausschuss für Umwelt und Technik behandelt wurde. Anders als Steinheim will die Salamanderstadt dem Modell noch eine Chance geben und hofft wegen Verbesserungen bei dem Programm auf einen Aufschwung.