Beim Partnerschaftswochenende zum 25-jährigen Bestehen gibt es viel zu feiern. Foto: privat

Die Partnerschaft zwischen Weissach und der französischen Gemeinde Marcy l’Etoile in der Nähe von Lyon wurde vor 25 Jahren besiegelt.

„Besonders in der heutigen Zeit mit dem Krieg in der Ukraine ist es wichtig, europäische Freundschaften aufzubauen und zu pflegen“, findet nicht nur Monika Wöhr-Kühnemann. Sie ist Sprecherin des Partnerschaftsvereins in Weissach, das seit Jahren eine enge Verbindung zur französischen Gemeinde Marcy l’Étoile hat. Seit 1998 besteht die Partnerschaft mittlerweile. Das haben die Freunde auf französischer und deutscher Seite ausgiebig gefeiert.

Die Idee zu der Partnerschaft geht zurück auf den damaligen Weissacher Bürgermeister Roland Portmann. „Das sollte den europäischen Gedanken in der Gemeinde vertiefen und die Kontakte zu Frankreich stärken“, sagt Monika Wöhr-Kühnemann. Vor genau 25 Jahren wurde in Weissach dann die Partnerschaft besiegelt: durch Roland Portmann und den Bürgermeister aus Marcy l’Étoile, Joel Piegay.

Enge Freundschaften sind entstanden

Im Laufe der Jahre ist eine sehr gute und freundschaftliche Beziehung zwischen den Gemeinden und den jeweiligen Gastfamilien entstanden, erzählt Monika Wöhr-Kühnemann. „Viele der Familien kennen sich seit der Gründung der Partnerschaft und freuen sich auf das alljährliche Treffen, das im Wechsel in Weissach und Marcy l’Étoile immer am Himmelfahrtswochenende stattfindet.“ Doch die Freundschaften gehen weit über jährliche Treffen und „Staatsbesuche“ hinaus. Gemeinsame Urlaube und Besuche von befreundeten Familien gab es ebenso wie Treffen von Vereinen. Zum Beispiel nahm der Weissacher Oldtimer Club in Marcy an einer Rallye teil, der gemischte Chor Weissach reiste nach Marcy, um gemeinsam mit dem dortigen Chor die „Deutsche Messe“ zu singen. Zusätzlich gab es viele sportliche Begegnungen wie Handball- oder Tennisturniere. „In den Herbstferien fanden Jugendaustausche statt, die dann durch Corona gestoppt wurden“, bedauert Monika Wöhr-Kühnemann. „Momentan arbeiten die jeweiligen Jugendbeauftragten daran, dies wieder aufzubauen.“

Die 25-Jahr-Feier fand in Form eines gemeinsamen Treffens in Weissach statt. Klar, dass bei einem solchen Anlass die Planungen des Partnerschaftsvereins unter der Leitung des Vorsitzenden Herman Gross schon lange im Voraus begonnen hatten. Drei Tage lang gab es volles Programm, das am Sonntagvormittag mit dem traditionellen „Diner en blanc“ endete – ein Essen in weißer Kleidung vor dem Weissacher Rathaus auf dem Marcy-l’Étoile-Platz, bei dem die Gastgeberfamilien die Gäste bewirteten.

„Wir sollten uns immer an unsere Vergangenheit erinnern“

Bei all der Freude, die der gemeinsame Austausch den Beteiligten bereitet, sollte man nicht dessen übergeordnete Bedeutung vergessen. „Wir sollten uns immer wieder an unsere Vergangenheit erinnern und dafür sorgen, dass es zu keinen weiteren Kriegen kommt, sondern wir Frieden innerhalb von Europa erreichen“, unterstreicht Monika Wöhr-Kühnemann. „Europäische Freundschaften sind eine Bereicherung, denn so kann man die gegenseitigen Kulturen und Sprachen kennenlernen und besser verstehen.“ Zukünftig wäre es daher sehr wünschenswert, vor allem junge Menschen für die Partnerschaft zu begeistern, damit diese noch viele weitere Jahre aufrecht erhalten werden könne.