Sven Mislintat kann wieder zufrieden Lächeln – nach dem Sieg des VfB Stuttgart beim VfL Wolfsburg. Foto: Baumann/Alexander Keppler

Sportdirektor Sven Mislintat hat sich am Sonntag noch einmal zur Suche nach einem Sportvorstand beim VfB Stuttgart geäußert. Mit bekannten Forderungen – und einem Bekenntnis.

Stuttgart - Nach tagelanger Quarantäne war Sven Mislintat endlich mal wieder live und direkt dabei bei einem Spiel seines VfB Stuttgart. Am Samstag saß der Sportdirektor während der Partie beim VfL Wolfsburg wieder auf der Bank – und sah prompt den ersten Auswärtssieg dieser Saison. „Extrem wichtig“ sei dieser 2:0-Erfolg gewesen, erklärte Mislintat am Tag danach im Fußballtalk des TV-Senders Sky – wo er dann auch noch einmal zu dem Thema Stellung nahm, das den VfB derzeit abseits des Sportlichen umtreibt.

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Nach dem angekündigten Abschied von Thomas Hitzlsperger (spätestens im Oktober 2022) lautet die Frage, wie die frei werdenden Ämter des Vorstandsvorsitzenden und des Sportvorstands besetzt werden. Zu letzterer Personalie hat Sven Mislintat eine klare Meinung, die er am Sonntag noch einmal untermauerte. Er will das Team, das in den vergangenen Monaten für die sportliche Ausrichtung zuständig war, im Vorstandsteam vertreten sehen.

Das Team um Mislintat will bestärkt werden

„Für uns als Club ist es eine unfassbar große Möglichkeit, ein Statement zu setzen“, sagte Mislintat, „ich möchte sehr gerne, dass wir den Weg, den wir eingeschlagen haben, der die Identität dieses Clubs wiederbelebt hat, mit dem wir Werte generiert haben, beibehalten.“ Wie? „ Indem wir gestärkt werden, in dem, was wir tun.“ Zu dieser sportlich entscheidenden Gruppe zählt der Sportdirektor neben dem scheidenden Hitzlsperger von die Direktoren Markus Rüdt (Organisation) und Thomas Krücken (Jugend) sowie den Trainer Pellegrino Matarazzo.

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Dieses Team im Zusammenspiel mit der Mannschaft des Bundesligisten brachte Sven Mislintat dann noch einmal zum Schwärmen – und zu einem Bekenntnis. „Wenn ich die Mannschaft sehe und die tägliche Arbeit in dieser Gruppe, dann bin ich mit vollem Herzblut dabei“, sagte er und verwies Spekulationen, er vollziehe den vorzeitigen Absprung, ins Reich der Fabel: „Ich erfülle hundertprozentig meinen Vertrag.“

Wann fällt eine Entscheidung?

Der läuft bis 2023, zunächst hatte Mislintat unter gewissen Umständen (bei der Besetzung des Postens des Sportvorstands) auch eine Verlängerung bis 2024 angeboten. Zuletzt soll er aber wieder ins Grübeln gekommen sein. Klar ist: Mislintat und seine Mitstreiter wollen Klarheit – und halten wohl auch nichts von der Variante, zunächst den Vorstandsvorsitz zu klären und dann erst irgendwann die Personalie Sportvorstand.

„Eine Entscheidung, dass es keine Entscheidung gibt, ist keine“, sagte Mislintat über die Weichenstellung, die der Aufsichtsrat treffen muss. Dann sei diese nämlich nur vertagt. Und die Diskussionen ziehen sich noch in die Rückrunde.