Später Jubel, späte Ansagen: Sven Mislintat Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Nach dem Sieg gegen Hertha BSC gab es in den Interviews einige Dinge, die Fragen aufwarfen. Es ging um die Zukunft des Interimstrainers Michael Wimmer – und Aussagen von Sven Mislintat dazu.

Die Aufregung war groß rund um den VfB Stuttgart nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC – was nicht nur am späten Siegtreffer in der letzten Sekunde und dem unbändigen Jubel hinterher lag.

Denn als der Reporter des Bezahlsenders Sky sein Interview mit Michael Wimmer führte, konfrontierte er den VfB-Interimscoach mit einer Aussage, die Sportdirektor Sven Mislintat vorher angeblich am Mikrofon getätigt habe. Und die sei, so der Reporter, so gewesen: Wenn es nach ihm – also Mislintat – gehe, würde Wimmer Cheftrainer werden. Aber weil er – also Mislintat – nur Vertrag bis Sommer habe, müssten das andere entscheiden. Er sei nicht der richtige Ansprechpartner.

Das klänge dann doch verdächtig nach einem sich anbahnenden Abschied Mislintats inmitten der heißen Phase der Vertragsgespräche mit dem VfB-Vorstand um den Vorsitzenden Alexander Wehrle. Ein paar Minuten später aber, als Mislintat in der Mixed Zone von unserer Redaktion auf seine angebliche Aussage bei Sky angesprochen wurde, relativierte er sie. Zumindest ein bisschen.

„Es ist keine Entscheidung, die ich alleine treffen kann“, sagte er also über die Trainerfrage: „Und die sollten nur Menschen treffen, die über den 30. Juni hinaus Vertrag haben.“ Den hat Mislintat bekanntlich nicht, seine Zukunft in Stuttgart ist offener denn je, weshalb er am späten Dienstagabend nochmals dies betonte: „Es ist nicht meine alleinige Entscheidung, es gibt einen klaren Fahrplan, bei dem wir einige Dinge zu klären haben.“

Dieser Plan sieht erst die Entscheidung über die Zukunft Mislintats vor – und dann die Entscheidung in der Trainerfrage. Ob es wirklich so kommt, wird sich weisen. Offen ist, wann genau die finalen Gespräche zwischen dem Vorstand um Wehrle und Mislintat stattfinden – bei der nach dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen an diesem Samstag anstehenden USA-Reise dürfte es schwierig werden. Denn da reist Wehrle gar nicht mit.

Und so redete Mislintat lieber über die Qualitäten des Interimstrainers Wimmer, den er selbst, so war das klar herauszuhören gerne zum Chefcoach machen würde. „Er macht es unheimlich gut, der Mannschaft den Glauben an die eigenen Stärken zu geben.“