Freudestrahlend und gerührt nahmen Michael Steindorfner und Bärbel Seemann den symbolischen Spendenscheck auf dem Gelände der Grundschule Dagersheim entgegen. Die Rektorin Kristine Stock (rechts) ist „mega stolz“ auf ihre Schüler. Foto: privat

„Eine Mega-Aktion“: Über 200 Dagersheimer Grundschulkinder haben ein weites Herz für schwerkranke Menschen und sammeln bei einem Sponsorenlauf viel Geld für das Hospizmobil des DRK. Dessen Präsident ist überwältigt.

„Es war für mich zweifellos der schönste Termin einer Spendenübergabe in meinen 30 Jahren Tätigkeit im Roten Kreuz.“ Mit dieser spontanen Feststellung bedankte sich Michael Steindorfner, Präsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen, sichtlich bewegt für den überwältigenden Empfang, den über 200 Dagersheimer Grundschulkinder zusammen mit Rektorin Kristine Stock sowie ihren Lehrern, ihm und Bärbel Seemann, stellvertretende ehrenamtliche Sozialleiterin und Präsidiumsmitglied des DRK-Kreisverbandes Böblingen, dieser Tage bereitet haben.

Im sonnendurchfluteten Pausenhof der Schule sangen die Schülerinnen und Schüler, begleitet von Keyboard-Klängen, die Schulhymne und freuten sich mit ihrer Rektorin riesig darüber, den beiden Repräsentanten des DRK-Kreisverbandes eine Spende über sage und schreibe 4500 Euro übergeben zu können, die sie bei einem Sponsorenlauf der Dagersheimer Grundschülerinnen und Grundschüler zugunsten des DRK-Herzenswunsch-Hospizmobils buchstäblich „erlaufen“ hatten.

Von hier bis zur Nordsee

Rektorin Kristine Stock schilderte den Ablauf dieser „Mega-Aktion“ (Präsident Steindorfner) an ihrer Schule: Bevor es Mitte Mai mit dem Sponsorenlauf richtig losging, hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld fleißig um Sponsoren bemüht, die jede gelaufene Runde mit einem Geldbetrag sponserten. Zwei Stunden lang drehten dann die Schülerinnen und Schüler aller Klassen bei hervorragendem Laufwetter ihre Runden um das Schulgelände.

Eine Runde betrug 500 Meter. Die Klassenstufen wechselten sich dabei immer wieder ab. Sie motivierten sich gegenseitig, sodass am Ende manch einer über sich hinauswuchs. An diesem Vormittag liefen die Kinder der Grundschule Dagersheim mehr als 1200 Runden, was einer Laufstrecke von über 600 Kilometern entspricht. Eine Strecke (Luftlinie) also von hier bis zur Nordsee oder bis ans Mittelmeer.

Ein dickes Lob richtete Rektorin Stock an die Schülerinnen und Schüler für ihren „unermüdlichen“ Einsatz für dieses Projekt; ebenso ein großes Dankeschön an alle Sponsorinnen und Sponsoren für ihren finanziellen Beitrag. Dabei bedankte sich die Rektorin vor allem auch bei den Eltern für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung des Sponsorenlaufs. Die Rektorin selbst war ebenfalls „mega stolz“ über das tolle Ergebnis des Laufs.

Ein gerührter Präsident

Präsident Michael Steindorfner bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern, der Rektorin mit ihren Kolleginnen, den Eltern sowie allen, die zu diesem „einmaligen Betrag von 4500 Euro“ beigetragen haben. Sichtlich gerührt nahm er mit Bärbel Seemann den symbolischen Spendenscheck aus den Händen von Kristine Stock entgegen. Vor allem freute sich Steindorfner darüber, welch weites Herz die Schülerinnen und Schüler für schwerkranke Menschen haben. „So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Mucksmäuschenstill wurde es dann auf dem Schulhof, als Michael Steindorfner den Kindern eindrucksvoll und verständlich schilderte, was es mit dem Herzenswunsch-Hospizmobil auf sich hat und welche letzten Wünsche von Schwerkranken bislang erfüllt werden konnten. Etwa der Besuch der früheren Arbeitsstätte, bei Freunden, einem Konzert mit Helene Fischer oder einem Ort mit besonderer persönlicher Bedeutung und Erinnerung. Immer kostenlos und sorgsam betreut, auch unter jeweiligen ärztlichen Erfordernissen.

Der Nachwuchs hat Interesse

Gebannt und beeindruckt hörten die Kinder zu. Sie konnten dann das von Bärbel Seemann betreute DRK-Herzenswunsch-Hospizmobil selbst in Augenschein nehmen und machten regen Gebrauch davon, mit Michael Steindorfner und Bärbel Seemann mit vielen Fragen ins Gespräch zu kommen.

Die zehnjährige Katharina und die gleichaltrige Nathalie waren, um nur diese Beispiele zu zitieren, völlig begeistert von den Gesprächen und stellten freudestrahlend fest, selbst jeweils mit acht Runden zu diesem phänomenalen Ergebnis des Sponsorenlaufs beigetragen zu haben.

Und von Michael Steindorfner wollten verschiedene andere Grundschulkinder wissen, ab wann man ins Jugendrotkreuz eintreten könne. „Mit sechs Jahren“ war die Antwort.