Ein neuer Gast in deutschen Wohnungen: Das Foto zeigt eine – nicht sehr giftige – Nosferatu-Spinne auf einem Holzblock. Die Spinnenart wird in Baden-Württemberg immer häufiger gesichtet. Foto: Nabu/dpa/Robert Pfeifle

Immer mehr exotische Spinnen finden ihren Weg aus fernen Ländern nach Deutschland. Besonders beliebt sind Bananenkisten, aus denen sie im Supermarkt zum Schrecken von Kunden und Angestellten plötzlich herauskrabbeln. Wir stellen einige der giftigsten Vertreter vor.

Weltweit gibt es rund 40 000 bisher entdeckte Spinnenarten, von denen einige auch hierzulande leben. Immer mehr exotische Spinnentiere finden als blinde Passagiere aus fernen Ländern ihren Weg nach Deutschland – als Mitbringsel aus dem Urlaub oder versteckt in Importgütern. Besonders beliebt sind Bananenkisten, aus denen sie im Supermarkt zum Schrecken von Kunden und Angestellten plötzlich herauskrabbeln.

Insgesamt wurden in den letzten 150 Jahren 87 neue Arten nach Europa eingeschleppt. Wir stellen einige dieser Krabbeltiere in unserer Bildergalerie vor.

Arachnophobie – die panische Angst vor Spinnen

Spinnen sind ein Phänomen. Kein anderes Tier ist so nützlich und gleichzeitig so verhasst. Manche Menschen versetzt der Anblick regelrecht in Panik: Arachnophobie heißt diese überstarke Angst vor Spinnen, die aber sehr selten ist. Weit verbreitet ist aber der Ekel vor den achtbeinigen, oft behaarten Tieren.

Mehr als 1000 Spinnenarten sind in Deutschland beheimatet. Etwa die Hälfte von ihnen sind auch in Gärten anzutreffen. Wie viele Arten in einem einzelnen Garten leben, hängt von dessen Größe und Gestaltung ab.

Nach Angaben von Experten können es zwischen 30 bis 50 Arten auch im einfachsten Garten zu finden sein, in einem großen, vielfältigen können es auch 100 oder mehr sein.

Netzbauer und Fleischfresser

Meistens fallen Spinnen zunächst durch ihre Netze auf. Spinnen nutzen sie zur Jagd und fangen damit vor allem fliegende Insekten. Manche Netze sind aufwendige Kunstwerke. Allein die Haltefäden können bei den Netzen der Kreuzspinne mehrere Meter lang sein.

Das, was man sich üblicherweise als Spinnennetz vorstellt, gibt es aber nur bei etwa 100 Arten. Das klassische, senkrecht aufgehängte Radnetz wie das der Kreuzspinne ist also eher die Ausnahme.

Daneben sind Baldachinnetze zu finden, die an mehreren Fäden waagrecht aufgehängt sind. Aber es gibt auch Spinnen, die ganz auf Fangnetze verzichten, sogar die Hälfte aller Arten: Sie sind Lauer- oder Laufjäger.

Jäger sind sie alle. Spinnen sind samt und sonders Fleischfresser. Mücken und Fliegen sind typische Opfer, aber auch Blattläuse und Motten. Insgesamt sind Spinnen ohne Abstriche als Nützlinge einzuschätzen: Drohen Überpopulationen an Schädlingen, stellen sie im Garten wieder das Gleichgewicht her und vertilgen etwa Milben oder Stechmücken.