Sparkassenpräsident Peter Schneider scheidet 2024 aus dem Amt. Foto: dpa/ Weissbrod

Zwei Landräte haben sich für das Amt des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten in Position gebracht. Dieses wird 2024 frei, wenn Peter Schneider in den Ruhestand geht.

Mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Peter Schneider in seinem Amt als Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW) in Stuttgart laufen sich bereits warm. Tatsächlich endet der Vertrag des 64-jährigen Amtsinhabers erst am 30. April 2024, dennoch haben sich die Landräte Helmut Riegger aus Calw und Matthias Neth (beide CDU) aus dem Hohenlohe-Kreis frühzeitig in Position gebracht. Erste Sondierungsgespräche sollen dem Vernehmen nach laufen.

Ein Kandidat für Baden, einer für Württemberg

Riegger, seit 2010 Landrat in Calw, hat dem Ältestenrat des Kreistags sowie der CDU-Fraktion des Kreistags bereits offenbart, dass er seinen Hut in den Ring werfen wolle, wie die Pforzheimer Zeitung zuerst berichtete. Der gebürtige Sigmaringer, der sich dem Ziel verschrieben hatte, den Landkreis im Nordschwarzwald auf Vordermann zu bringen, gilt als Macher, der mehrere millionenschwere Großprojekte auf den Weg gebracht hat. Gemeinsam mit einem weiteren Landrat sowie dem OB der Stadt Pforzheim ist er im jährlichen Wechsel Vorsitzender des Verwaltungsrats der größten Sparkasse im Ländle. Damit ginge der Diplom-Verwaltungswirt Riegger als Kandidat der badischen Seite ins Rennen. Und weil es im deutschen Südwesten manchmal noch Bereiche gibt, in denen man nach badischer und württembergischer Herkunft unterscheidet, gilt der Landrat des Hohenlohekreises in Künzelsau, Neth, als Kandidat der württembergischen Sparkassen. Es ist aber auch möglich, dass es am Ende nur einen Kandidaten geben wird. Der Verwaltungsjurist Neth ist in seiner Funktion als Landrat, die er seit 2013 inne hat, auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Hohenlohekreis. Der gebürtige Stuttgarter würde mit seinen 43 Jahren eher einen Generationenwechsel verkörpern als der 60-jährige Riegger.

Formal heißt der Sparkassenpräsident eigentlich Verbandsvorsteher

Die Wahl des künftigen Sparkassenpräsidenten, der laut Satzung formal Verbandsvorsteher heißt und für sechs Jahre gewählt wird, erfolgt durch die Verbandsversammlung, die ihre nächste ordnungsgemäße Sitzung am 19. Juli 2023 hat. Wahlberechtigt sind alle 50 Sparkassen im Land, die mit jeweils drei Vertretern daran teilnehmen können. Ein festes Prozedere für die Wahl gibt es nicht, vielmehr entscheidet darüber der Verbandsvorstand. Amtsinhaber Schneider beendet 2024 nach drei Amtsperioden und 18 Jahren als Präsident seine Tätigkeit an der Spitze des SVBW. Der gebürtige Riedlinger war zuvor ebenfalls Landrat, und zwar in Biberach, bevor er 2006 auf Heinrich Haasis folgte, der als Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes nach Berlin wechselte. Mit der angepeilten Fusion der beiden Landesbausparkassen Bayern und Südwest gibt es noch mindestens ein Großprojekt, das Schneider erfolgreich über die Bühne bringen möchte.