Mit einem umfassenden Neustart will der britische Premierminister Boris Johnson die „Partygate“-Affäre vergessen machen und seine Partei wieder hinter sich sammeln. Foto: dpa/Victoria Jones

Feiern, als die Queen trauerte: Zwei Lockdown-Partys in der Downing Street am Vorabend der Beisetzung von Prinz Philip erhöhen den Druck auf Boris Johnson. Doch der britische Premier will kämpfen.

London - Der Amtssitz des britischen Premierministers Boris Johnson hat sich beim Buckingham-Palast für zwei Lockdown-Partys am Vorabend der Beisetzung von Queen-Gemahl Prinz Philip entschuldigt. „Es ist zutiefst bedauerlich, dass dies zur Zeit nationaler Trauer stattgefunden hat“, sagte Johnsons Sprecher am Freitag in London. Johnson habe diese Woche bereits betont, dass das Verhalten im Regierungssitz den höchsten Standards entsprechen müsse. Die Downing Street übernehme auch die Verantwortung, „für Dinge, die wir nicht richtig gemacht haben“.

Party trotz strenger Corona-Regeln

Wie der „Telegraph“ berichtete, hatten etwa 30 Mitarbeiter am 16. April 2021 bis in die Nacht im Amtssitz getrunken und getanzt. Damals galten strenge Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie. Die Queen musste wegen der Vorschriften am nächsten Tag ganz alleine in der Kapelle ihrer Residenz Windsor sitzen, als dort ihr Ehemann, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war, bestattet wurde. Johnson nahm nicht an den Feiern teil und war auch nicht in der Downing Street anwesend.

Prinz Philip war am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren gestorben. Bis zu seiner Beisetzung am 17. April galt landesweit eine nationale Trauer.