Mit erstaunlicher Effektivität und großer Spielfreude sorgte der Bayern-Verfolger - wie schon gegen Wolfsburg - bereits früh für klare Verhältnisse. Foto: dpa/Bernd Thissen

Borussia Dortmund kann weiter auf den ersten Meistertitel seit 2012 hoffen. Nach dem Sieg gegen Mönchengladbach bleiben die Bayern zwei Spieltage vor dem Saisonende in Schlagdistanz.

Schützenfest in München, Kantersieg in Dortmund - der Bundesliga-Titelkampf bleibt so spannend wie lange nicht. Im Fernduell mit dem FC Bayern bewahrte Borussia Dortmund erneut die Nerven. Dank des 5:2 (4:0) über Borussia Mönchengladbach beträgt der Abstand des Tabellenzweiten auf den Spitzenreiter aus München weiterhin nur einen Punkt.

Wie schon am vergangenen Spieltag beim 6:0 über Wolfsburg ließ sich das Team von Trainer Edin Terzic nicht von einem Sieg der Münchner wenige Stunden zuvor beeindrucken. Vor 81 365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park spielte der BVB am Samstagabend phasenweise groß auf und kam dank der Tore von Donyell Malen (5.), Jude Bellingham (12./Foulelfmeter), Sébastien Haller (20./32.) und Giovanni Reyna (90.+4) zu einem verdienten Sieg. Die späten Gladbacher Tore erzielten Rami Bensebaini (75./Foulelfmeter) und Lars Stindl (85.).

Dortmund zeigt Moral

Obwohl sich die Hoffnungen der Dortmunder auf Schützenhilfe des Erzrivalen FC Schalke 04 beim 0:6 in München wenige Stunden zuvor als Wunschdenken erwiesen, fiel die Reaktion positiv aus. Der im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel unveränderten Startelf, in der erneut Kapitän Marco Reus fehlte, gelang ein Blitzstart. Gleich die erste Torchance bescherte die Führung: Einen abgeblockter Schuss von Jude Bellingham drückte Angreifer Malen mit dem Kopf aus kurzer Distanz über die Linie. 

Der bereits achte Treffer des Niederländers in den vergangenen acht Spielen nahm den Dortmundern den großen Druck. Selbst die große Ausgleichschance sieben Minuten später durch Gladbachs Außenverteidiger und angeblichen BVB-Neuzugang Bensebaini, die von Torhüter Gregor Kobel entschärft wurde, konnte den Offensivdrang der Dortmunder nicht stoppen. 

Traumtor von Haller

Mit erstaunlicher Effektivität und großer Spielfreude sorgte der Bayern-Verfolger - wie schon gegen Wolfsburg - bereits früh für klare Verhältnisse. Ein Foul von Florian Neuhaus an Haller ahndete Schiedsrichter Daniel Schlager mit Elfmeter, den Bellingham mit etwas Glück verwandelte. 

Das Traumtor von Haller sorgte bei den völlig überforderten Gästen für weiteren Frust. Mit dem Rücken zum Tor stehend beförderte Haller den Querpass von Malen in sehenswerter Manier ins lange Ecke und brachte sein Team damit vorentscheidend mit 3:0 in Führung. Beim zweiten Treffer durch Haller war weniger Kunst vonnöten: Erneut bediente Malen den Dortmunder Neuzugang, der im Stile eines Torjäger direkt verwandelte.

Dortmund dominiert das Spiel

Mit dem 0:4 zur Halbzeit waren die Gladbacher noch gut bedient. Zwar gab es im Spiel nach vorn vielversprechende Ansätze, aber in der Deckung erstaunliche Lücken.

Auch nach Wiederanpfiff blieb die Borussia aus Dortmund das bessere Team, war aber beim Nutzen der Torchancen nicht mehr so effektiv wie in der 1. Halbzeit. Zudem ließ es das Team im Gefühl des sicheren Sieges und mit Blick auf das Restprogramm mit Spielen in Augsburg und gegen Mainz geruhsamer angehen. Ein Foul des eingewechselten Giovanni Reyna an Bensebaini leitete den ersten Gladbacher Treffer ein. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte sicher, der eingewechselte Stindl brachte Gladbach dann noch näher heran.