Michael Kuckenburg erzählt spannend. Foto: Stefanie Schlecht

Der Historiker Michael Kuckenburg spricht über das Kriegstagebuch der Goldberggymnasiasten 1941-1945.

„Das Rundbuch von 1941-1945. Ein beklemmendes Kriegstagebuch der Goldberg-Abiturienten“ überschrieben ist ein Vortrag am Montag, 21. November, um 18 Uhr in der Goldberg–Seniorenakademie im Gemeindehaus St. Maria, Goldbergstraße 24. Referent ist Michael Kuckenburg, Historiker und ehemaliger Lehrer am Goldberg-Gymnasium.

Es ist Herbst 1941, die Schüler des Abiturjahrgangs 1940 an der „Adolf-Hitler-Oberschule“ Böblingen (heute Goldberg-Gymnasium) legen ein Rundbuch an. Jeder soll darin seinen ehemaligen Klassenkameraden mitteilen, was er erlebt, fühlt, denkt. Fast alle sind bereits Soldaten oder werden es demnächst sein. Das Rundbuch wird den ganzen Krieg hindurch zu einer Art gemeinsamem Tagebuch.

Geschichtswerkstatt im Goldberg ins Leben gerufen

Michael Kuckenburg war betreuender Lehrer der Geschichtswerkstatt am Goldberg-Gymnasium. In seinem Vortrag an der Goldberg-Seniorenakademie wird er das Rundbuch genauer beleuchten und besonders auf folgende Fragen eingehen: Wer waren die Verfasser? Was war ihre Motivation? Wie hat sich der Kriegsverlauf im Rundbuch widergespiegelt? Wird der Holocaust im Rundbuch erwähnt? Welchen Einfluss hatte die „Adolf-Hitler-Oberschule“ auf das Weltbild der Verfasser? Wie haben die Verfasser ihre Eintragungen rückwirkend gesehen? Wie ist die Schule nach 1945 mit ihrer Vergangenheit umgegangen?

Hintergrund: Die Geschichtswerkstatt am Goldberg-Gymnasium hat dieses beklemmende Dokument 1992 als Buch veröffentlicht. Es ist momentan im Sindelfinger Stadtmuseum zu sehen.