Andreas Babler (links) hat die Wahl gewonnen. Foto: dpa/Georg Hochmuth

Bei der Wahl eines neuen SPÖ-Vorsitzenden kommt es zu einer schwerwiegenden Panne: Die Oppositionspartei kürt zunächst einen falschen Kandidaten zum neuen Parteichef.

Bei den österreichischen Sozialdemokraten ist es bei der Wahl zum Parteivorsitzenden am Wochenende zu einer beispiellosen Panne gekommen: Die Oppositionspartei SPÖ gab am Montag bekannt, dass nicht der am Samstag zum neuen Parteichef gekürte Hans Peter Doskozil die Wahl gewonnen hat - sondern sein Konkurrent Andreas Babler. Bei der Auszählung seien die Stimmen vertauscht worden, sagte die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa.

„Das ist mit Sicherheit heute bis zu einem gewissen Punkt ein Tiefpunkt für die österreichische Sozialdemokratie“, sagte der nunmehr unterlegene Doskozil über den Auszählungsfehler. Der Ministerpräsident des Burgenlandes gestand seine Niederlage ein. „Es ist unbestritten das Wahlergebnis so zur Kenntnis zu nehmen“, sagte der für seine restriktive Migrationspolitik bekannte Politiker. Er gratulierte Babler, der dem linken Parteiflügel zugeordnet wird.

Der Fehler sei bei der Übertragung in eine Excel-Tabelle passiert, sagte Grubesa.Tatsächlich habe Doskozil 280 Stimmen bekommen, Babler aber 317 Stimmen. Der Fehler wurde am Montag bei einer Neuauszählung zufällig entdeckt. Sie war nötig geworden, um aufzuklären, warum eine Stimme fehlte. Sie stellte sich als ungültig heraus. Die Partei habe sich bei Doskozil entschuldigt, sagte Grubesa. Neuer Parteichef ist nunmehr Babler.