Die Attraktion „Azura“ im Schwaben-Park wird umgestaltet. Foto: Weingand/ 

Der Schwaben-Park im Rems-Murr-Kreis ist ein beliebtes Ziel für Familien. Dort wird die Attraktion „Azura“ umgestellt. Manchen Fans schmeckt das gar nicht – andere loben die Neuerung.

Der Schwaben-Park ist im Endspurt: Der familiengeführte Vergnügungspark in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) steht kurz vor dem Saisonbeginn. Neben einigen neuen Attraktionen gibt es eine weitere Änderung. „Azura und das Geheimnis des magischen Mühlbachs“ wird derzeit auf barrierefreien Betrieb umgestellt. Dies soll auch Besuchern mit Gehhilfen, Kinderwagen oder im Rollstuhl ermöglichen, sich die Licht- und Wassershow anzusehen. Die mit Wasser gefüllte Strecke ist bereits trockengelegt, der Einsteigbereich ist einer hölzernen Rampe für Fußgänger gewichen.

Bisher war „Azura“ als Bootsfahrt eine der stilleren Attraktionen des Parks. Statt auf Nervenkitzel und rasante Achterbahnfahrten setzte das Fahrgeschäft auf Musik, Wasserfontänen – und auf Lichteffekte in der Dunkelheit, denn Azura ist eine sogenannte Darkride. Nachdem die Gäste das Mühlgebäude betreten hatten, kletterten sie in eines der Boote und erlebten die rund sechsminütige Licht- und Wassershow von dort aus – in gemächlichem Tempo.

Die Boote sind ausgebaut. Foto: Weingand/ 

„Wir wollten, dass auch Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Gehhilfen angewiesen sind, die Attraktion nutzen können“, sagt der Parksprecher Marcel Bender. „Wir müssen ja auch Notfälle im Blick haben – und eine Evakuierung eines Rollstuhlfahrers aus einem der Boote wäre in der Halle kaum möglich gewesen.“ Er selbst habe sich mit dem Wegfall der Bootsfahrt erst einmal schwergetan. „Aber dann haben wir beim Diskutieren irgendwann gemerkt, dass wir selbst schon eine halbe Stunde dastanden und einfach die Show angesehen haben. Es funktioniert, wenn man sich darauf einlässt.“ Der Umbau von „Azura“ schließt auch einen neuen Sitzbereich und gründlichere Verkleidungen der Hallenwände ein.

Azura im Schwaben-Park wird barrierefrei – das gefällt nicht jedem

Die Reaktionen der Fans fallen gemischt aus. Dies spiegelt sich unter anderem in den Kommentaren unter der Ankündigung des Parks auf Facebook und auf Instagram wider. „Statt eines Fahrgeschäfts wird es zu einem Laufgeschäft“, schreibt jemand. „Ist nicht mehr dasselbe, eine entspannte Bootsfahrt ist eben doch schöner“, so eine andere Facebook-Nutzerin. „Habt ihr keine anderen Probleme?“, moniert jemand anderes. „Schade um die schöne Bootsfahrt“, heißt es auf Instagram. Ein Nutzer meint: „Schade, man hätte aus der Bootsfahrt was richtig, richtig Geiles machen können. Geiles Thema, geile Deko und schwupps, wär’s auch ne gelungene Attraktion.“ Woraufhin der Park kontert: „Eine Attraktion für alle zugänglich zu machen, ist auch geil“.


Andere Schwaben-Park-Besucher finden die Neuerung dagegen gut. „Für eingeschränkte Menschen soll es ja auch ein Erlebnis sein.“ „Ich hatte immer Probleme beim Einsteigen ins Boot wegen meines Hüftproblems.“ „Begehbar ist es vermutlich aus mehreren Gründen (Zugänglichkeit, Sicherheit, Betriebskosten zum Beispiel) besser. Man kann dann auch bessere Fotos machen“ – so und ähnlich lauten entsprechende Kommentare. Auf Instagram danken manche Nutzer dem Park auch ausdrücklich für seinen Mut: „Eine Attraktion für alle zugänglich zu machen, verdient unseren größten Respekt“, kommentiert ein Account, der sich auf Freizeitparks spezialisiert hat.

Die Saison im Schwaben-Park startet am 12. April

Schlussendlich wird sich dann Mitte April zeigen, wie die neu gestaltete Attraktion bei den Besuchern ankommt. Denn am Samstag, 12. April, startet der Schwaben-Park in die Saison 2025. Hier lesen Sie, welche Neuerungen die Saison außerdem bringen wird.