Wenn die Temperaturen nach oben schnellen, sind entsprechende Maßnahmen zu treffen. Foto: Imago/Kirchner-Media/David Inderlied

Der Landkreis Böblingen will mehr Schutz und Prävention für gefährdete Menschen bieten, wenn die Tage besonders heiß werden.

Es könnte heiß werden: „Hitze stellt eine der größten Gesundheitsgefahren im Rahmen des Klimawandels dar“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. „Aber welche Maßnahmen können konkret getroffen werden, wenn die nächste Hitzesaison droht?“ Das Gesundheitsamt Böblingen erarbeite derzeit einen landkreisweiten Hitzeaktionsplan, um Hilfestellung zu geben.

Dafür hatte das Gesundheitsamt vor Kurzem zu einer Kick-off-Veranstaltung eingeladen. 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf unterschiedlichen Interessengruppen nahmen das Angebot wahr. Vertreten waren Kommunen, die Kreisärzteschaft, Apotheken, verschiedene Behörden und Vertreter von besonders gefährdeten Gruppen.

Martin Wuttke, Dezernent für Umwelt und Klima im Kreis Böblingen, stellte die Zunahme der Hitzetage im Landkreis Böblingen und damit verbunden die steigende gesundheitliche Belastung dar. In Gruppenarbeit diskutierten die Teilnehmer über Erwartungen sowie Zugänge zu Zielgruppen. In den nächsten Schritten werden unter der Führung des Gesundheitsamts die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Gruppen ihre Erfahrungen in die Erarbeitung des Maßnahmenkatalogs einfließen lassen. Der kreisweite Hitzeaktionsplan soll dann Ende des Jahres fertiggestellt sein.

Das von der Bundesregierung verabschiedete Klimaanpassungsgesetz gibt vor, dass Kreise und Kommunen in den nächsten zwei Jahren Hitzeaktionspläne als Teil von Klimaanpassungskonzepten erstellen, um die Bevölkerung vor Hitze zu schützen und Gesundheits- und Sozialsysteme zu entlasten. Dies betrifft nicht nur Kommunen, sondern auch weitere Interessensgruppen wie beispielsweise Arztpraxen, Senioreneinrichtungen, Kindertagesstätten oder Sportvereine.

„Aufgrund knapper personeller sowie finanzieller Ressourcen ist die Erstellung eines Hitzeaktionsplans für die einzelnen Interessengruppen oft eine schwierige Aufgabe“, heißt es vonseiten des Landratsamtes, „daher plant das Gesundheitsamt einen kreisweiten Hitzeaktionsplan nach Ludwigsburger Vorbild als zielgruppenspezifischen, modularen Handlungsleitfaden zu erstellen.“ Gemeinsam mit den Interessengruppen sollen Maßnahmen erarbeitet werden, die „vor“ und „in“ Hitzewellen ergriffen werden können. Dies soll es erleichtern, einen passenden eigenen Hitzeaktionsplan aus den vorhandenen Modulen zusammenzustellen und an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen.