Corona-Aufholprogramme laufen nun nach den Ferien an. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Eine aktuelle Studie zeigt: Gestresste Kinder werden mit den Corona-Lücken allein gelassen. So schnell wird sich das nicht ändern.

Stuttgart - Die Erkenntnisse sind nicht neu, doch immer noch erschreckend. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage unter Lehrenden aller Schulformen, hat jedes dritte Kind seit Corona deutliche Lernrückstände. Die große Mehrheit der Pädagogen beobachtet bei ihren Schülern Motivationsprobleme und Konzentrationsmängel. Aggressivität und Schuleschwänzen nimmt zu. Besonders niederschmetternd sind diese Daten, weil sie nicht aus der Zeit des Lockdowns stammen, sondern ganz aktuell zu Schuljahresbeginn erhoben wurden.

Förderbedürftige laufen im normalen Unterricht mit

Die Lage an den Schulen ist traurig, auch wenn wieder Präsenzunterricht stattfindet. Wegen der Lücken haben viel zu viele Kinder und Lehrer Stress. Und bisher werden sie in dieser Situation ziemlich alleingelassen, auch das zeigt die Studie. Verbindliche Aufholkonzepte gibt es nur an jeder dritten Schule und in den meisten Klassen, laufen Schüler, die gefördert werden müssten, weiter im normalen Unterricht mit.

Sofort geholfen hätten entschlackte Lehr- und Stundenpläne

Es bräuchte fast ein Wunder, damit sich an dem düsteren Befund schnell etwas ändert. Das Aufholprogramm „Rückenwind“, das jetzt erst startet, wird dieses Wunder nicht vollbringen, obwohl es gut gemeint, durchdacht und finanziell stark ausgestattet ist. Sofort geholfen hätten entschlackte Lehr- und Stundenpläne und ein dauerhaftes Bemühen mit mehr Personal, das Arbeiten in Unterbesetzung zu stoppen. Die Strukturen passen nicht mehr zum Bedarf, daran wird ein bisschen Rückenwind nichts ändern.