In Karlsruhe finden wieder die Schlosslichtspiele statt. Foto: dpa/Uli Deck

Um Energie zu sparen, schalten dieser Tage viele Behörden die Fassadenbeleuchtung ab. So auch eigentlich in Karlsruhe. In den kommenden Wochen heißt es aber: Licht an. Doch ganz ignorieren können die Schlosslichtspiele die Energiekrise dann auch nicht.

In Zeiten von Energiekrise und kollektivem Stromsparen fallen die Schlosslichtspiele in Karlsruhe in diesem Jahr kleiner aus als gewohnt. Statt sechs Wochen wird die 170 Meter breite Fassade des Barockschlosses dieses Mal nur vier Wochen lang - bis zum 18. September - mit Kunstprojektionen angestrahlt. Zudem werden im Rahmen des zugehörigen Lightfestivals weniger Gebäude in der Stadt illuminiert, wie die Veranstalter mitteilten. Der Strombedarf der Schlosslichtspiele werde komplett über Wasserkraft gedeckt.

Veranstaltung ist kostenlos

Ohne Eintritt können sich Besucher und Besucherinnen jeden Abend bis 23.30 Uhr eine abwechslungsreiche Lichtshow ansehen, darunter sechs neue Beiträge. Das Motto lautet in diesem Jahr „Music4Life“. Musik habe eine ähnliche Funktion wie die visuelle Kunst und ebenso wie die Religion, erklärte der Kurator der Schlosslichtspiele und künstlerische Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe, Peter Weibel, dazu. „Musik ist Religion für die Ohren wie die Lichtspiele Musik für die Augen sind.“ Die hochtechnologische Medienkunst befreie Menschen „vom Gefängnis des Hier und Jetzt“.

1,7 Millionen Menschen bisher dabei

Die Schlosslichtspiele fanden 2015 zum 300. Stadtgeburtstag erstmals statt, im Corona-Jahr 2020 als digitale Edition. Rund 1,7 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen insgesamt verfolgten die Lichtspektakel laut der KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH seither.

Teil der achten Ausgabe ist das Werk „Wir Menschen sind Fische im Exil“, das ZKM-Chef Weibel mit Niklas Völzow anlässlich der elften Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe entwickelt hat. „Die musikalische Erzählung widmet sich dem ewigen Kreislauf von Schöpfung und Zerstörung und überführt die barocke Sarabande von Georg Friedrich Händel ins elektronische Zeitalter und bezieht die Evolutionstheorie sowie den Fisch als frühchristliches Symbol für Jesus Christus mit ein“, heißt es dazu. Die Arbeit soll im Rahmen des ÖRK-Treffens ab dem 31. August zu sehen sein.