„Annette, ein Heldinnenepos“ von Anne Weber, hier in einer Szene mit Sylvana Krappatsch und Peter Fasching, im Schauspielhaus Stuttgart Foto: Thomas Aurin

Dušan David Pařízek inszeniert Anne Webers „Annette, ein Heldinnenepos“ im Schauspielhaus Stuttgart. Was an der Romanadaption problematisch ist – und weshalb der Abend dennoch überzeugt.

Es war wirklich keine gute Idee, die berühmte Autobahn N 7 zu nehmen, die von Paris bis zur Côte d’Azur führt. Wie Annette (Sylvana Krappatsch) geahnt hatte, geraten sie in eine Polizeikontrolle. Mohamed Daksi (Peter Fasching), mit dem sie unterwegs ist, wird grob geduzt und gefilzt, sie nicht. Auf die Anweisung „Ausziehen, Araber!“ folgt ein entschiedenes „Nein“ von Annette als Rat an Mohamed. Er gehorcht doch und steht mit blankem Hintern vorm Publikum. Die Polizistinnen (Sarah Franke und Josephine Köhler) feixen: „Araberflittchen.“ Annette zischt: „Drecksrassistinnen.“